Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Monat: Februar 2009 (Seite 1 von 5)

Mehrstromland

Ein Samtgeflecht von weichen Grannen
ummoost dein Tal der Fruchtbarkeit,
durch das einst warme Bäche rannen,
wie Tränen der Glückseligkeit.

Ich wollte mich auf ewig laben,
in deinem wilden Mehrstromland,
mich tief ins süße Früchtfleisch graben,
das ich so satt und saftig fand.

Mir war das Schicksal nicht gesonnen,
der Herbst kam schnell und gnadenlos,
zwang mich zum Abschied aus den Wonnen
in deinem zarten Sehnsuchtsschoß.

Ich denk noch oft an deine Früchte
die ich noch voller Pracht verließ,
spür traurig, wie ich seufzend flüchte,
im Traum zurück ins Paradies.

Wir

Vorbei sind nun die schönen Tage,
verflossen ist die kurze Zeit,
geneigt hat sich des Schicksals Waage,
wir sind zu allem nun bereit.

Doch droht der frischen, starken Pflanze,
durch schwarzes Drohn am Firmament,
dass sie noch jung, noch als Romanze
in Sturmgebraus und Blitz verbrennt.

So wollen unsre Angst wir nehmen,
als Zeichen für das große Glück.
Sie macht uns weit, statt uns zu lähmen
und gibt sich uns als Kraft zurück.

Wir haben Hingabe erfahren,
sie war natürlich uns und klar,
kann uns im Schmerz der Welt bewahren
vor jeder Krise und Gefahr.

Wir sind gesprungen und wir schweben
und halten uns mit fester Hand;
besiegt der Zweifel durch das Leben,
sind Furcht und Misstraun nun gebannt.

Noch brennen in uns schwere Fragen,
wohin das Lebensglück uns treibt.
Es ruft uns an: “nicht zaudern, wagen!“
Damit die große Liebe bleibt.

Ich lieb Dich mehr als alle Habe,
als alles Gut auf dieser Welt
und weiß, dass Deine Liebesgabe
mir sternengleich die Nacht erhellt.

Vor uns da liegen schöne Tage
und eine wunderbare Zeit.
Wir sind uns Antwort auf die Frage
nach Liebesglück und Seligkeit.

Drum süße Schwermut, wanke, weiche!
der allergrößten Leichtigkeit,
mach Raum für eine sehnsuchtsreiche
Liebe – tief und federleicht…

So schlecht

Auf der Seite liegen
Gesicht an Gesicht,
Bauch an Bauch,
Körper und Zungen
ineinander verschlungen
und in Dir sein,
tief, ganz tief
und spüren,
wie Du mich umfasst,
warm
weich
und feucht –

wie wir uns
nur ein wenig
bewegen
ganz dem Spüren
hingegeben
pulsierend –
Deinen Atem hören,
Dein leises Stöhnen,
wie es sich mit dem meinen
vermischt,
Dir dann
in die Augen schauen
und ihn fließen lassen
den glühenden Fluss
der Liebe

ist manchmal besser

als wildstoßend
schweratmend und nass
ekstatisch verwrungen,
und weltvergessen
die Welle der Lust
über uns zusammenbrechen
zu lassen
bis unsere Herzen
zu zerspringen scheinen –

als seien wir
Sportler
die beide glauben
die Goldmedaille
im Vögeln
verdient zu haben.

aber so schlecht
ist das bei Licht betrachtet
eigentlich auch nicht…

Wirden

Du sollst mein Herz mit duftig warmen Erdenhänden,
wie Mutterboden, fest und dennoch weich umschließen,
ihm Nahrung, Wärme und das Licht der Sonne spenden,
und stets mit tiefer, niemals müder Liebe gießen.

Lass mich im Humus deiner Seele Wurzeln schlagen,
in immer wieder neu gegründeten Symbiosen,
dass wir erblühn und wundervolle Früchte tragen,
wenn sich dein warmer Schoß und meine Kraft liebkosen.

Umarmt in süßen Stunden innigster Begierden,
sind wir uns Schutz im Wind und können nicht verwehen,
bis wir entgrenzt in einem weltbefreiten Wirden,
im letzten Kuss entzweiter Einsamkeit vergehen.

Sonntagsfrühstück

Ich will in Deine Augen schauen,
dir lächelnd feine Butter geben,
wir könnten Knusperbrötchen kauen,
und hoch auf Wolke Sieben schweben.

Möcht In Nutella schwelgen dürfen,
Dein Lächeln, Deine Augen sehn
mit dir Kaffee und O-Saftschlürfen,
das wäre wirklich wunderschön.

Dann will ich dein Verlangen spüren,
Du machst mich wild und lustvoll wirr,
Dich auf dem Frühstückstisch verführen,
inmitten von Kaffeegeschirr,

mit Konfitüre Dich bestreichen,
sie mit der Zunge sanft vermalen,
dann sollst Du mir den Honig reichen,
für noch mehr süße Liebsqualen.

Ich spüre Deinen Körper beben.
Du meine zarte Süßigkeit,
Du hast Dich vollends hingegeben,
nun ich bin auch für Dich bereit.

Willst meinen Zuckerguss genießen,
und ziehst mich tief in Dich hinein,
will in Dein Wogen mich ergießen,
und Deiner Lust ein Diener sein.

Zärtlich nun, dem Sog entronnen,
von Lust- und Liebesvöllerei,
lockst Du mich schon mit neuen Wonnen,
es ist noch lange nicht vorbei…

Sinnlich sein

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und Deine Nähe schmecken.
Dich atmen und ganz in Dir sein,
und Deine Lust erwecken..

Ich möchte Deine Stimme hören,
und Deine Seele spüren,
will Dich mit meiner Haut betören,
und Deinen Geist berühren.

Ich möchte Deinem Körper schenken,
meine ganze Männlichkeit,
will jedes kleine Gramm bedenken,
mit meiner ganzen Zärtlichkeit.

Ich möchte Deine Haut entflammen,
mit Dir in wilder Lust ertrinken,
und will danach mit Dir zusammen,
ermattet in die Kissen sinken.

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und mich in Deine Hände geben,
Ich als Dein Brot, Du als mein Wein,
das möchte ich erleben…

Pro und Contra

Ich liebe kleine Frauenbrüste,
sie sind für meine Hand gemacht,
obwohl auch bei der großen Büste,
mein Herz und auch was andres lacht.

Ich liebe sie die zarte Rundung,
im ersten Drittel einer Frau,
und dies Gedicht spricht von Bewund’rung
für den kleinen Vorderbau.

Doch mag ich auch das große Mittel,
mit dem sie Lustsignale sendet,
auch wenn es statt im ersten Drittel,
in etwa bei der Hälfte endet.

Denn Brüste sind ein Markenzeichen,
für Liebe, Lust und Fruchtbarkeit,
doch sind nicht nur die großen, weichen
ein Synonym für Weiblichkeit.

Drum will ich eine Lanze brechen,
(nicht meine eigne) – für die kleine Brust,
sind doch die Frau’n mit kleinen, frechen,
oft wahre Göttinnen der Lust.

Nun wollen wir die Frau nicht messen,
nur an der Optik ihrer Blusen,
kann Man(n) doch herrlich selbstvergessen,
an Brüsten jeder Größe schmusen.

Bald schreib für alle, die nun schelten,
dass nicht der Damen schöner Vorderbau,
kann als Essenz des Weibes gelten
ich eine Hymne an den Po der Frau…

Kleines Morgengedicht

Noch müde räkelt sich mein Leib,
derweil ich mir die Augen reib,
zudem mich noch im Traumland wähne
und dabei herzzerreißend gähne.

Dem Himmel fehlt sein Himmelblau
er zeigt ein tristes Grau in Grau –
und für den warmen Sonnenstrahl,
gibts Wolken, und die reich an Zahl

Dafür der Grund, sagt dies Gedicht,
ist, weil das warme Sonnenlicht,
das sonst das Regengrau besiegt
im Bett an meiner Seite liegt…

Kann nicht verstehen

Dich nicht zu sehn
schnürt meine Kehle
dich nicht mehr spürn,
quält meine Seele,
dich nicht mehr hörn
reißt mich entzwei.

Dich nicht zu küssen,
lässt mich fast weinen,
und dich vermissen,
will mich verneinen,
nie mehr dich halten,
macht’s Herz zu Blei.

Dir Lebewohl zu sagen,
lässt mich fast sterben,
uns nicht zu wagen,
scheint mein Verderben,
und dich vergessen,
macht mich nicht frei.

So sage ich
in diesen Zeilen,
ich liebe Dich,
doch kann nicht weilen,
kann kaum verstehn ,
dass es so sei…

Lebensuhr

Ich hatte eine Kinderuhr,
die zeigte auch Sekunden,
sie waren mir wie Stunden,
so lang schien meine Lebensschnur.

Später war mein ganzer Tag,
verdichtet auf sein Drittel,
war kaum mehr als ein Mittel,
dass ich abends schlafen mag.

Heute bin ich selbst die Uhr,
es rasen meine Stunden,
als wären sie Sekunden,
sag, wo blieb mein Leben nur…

Herzfeuer

Wenn Dein Herz in Flammen steht
und brennt wie wenn die Welt vergeht,
dann ist dem Herz Dein Tränenfließen
wie es mit Öl zu übergießen.

Wenn Du es früh im Keim erstickst                       
kaum dass sein Lodern zu erblickst, 
dann bleibt es in Dir ewiglich,
als schmerzend heißer Flammenstich.

Drum lass es brennen voller Kraft,                          
verzehrend, heiß, voll Leidenschaft,                           
zuletzt bleibt dir in warmer Glut,                                   
ein kleines Licht voll Lebensmut.

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