Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Monat: August 2011

weiß nicht wie…

Du bist die…
ich weiß nicht wie…
Du’s anstellst dass grad meine
Realität verschwimmt. Ich meine,
Du bist wohl irgendwie Magie.

Es zittern meine Beine,
so wie noch nie.
Ich fühl mich so alleine,
komm her und still mir meine
schmerzlichste und tiefste Phantasie.

Facebook

Facebook macht die Erde bunter,
weil ein jeder jeden kennt,
jeder lässt die Hosen runter,
alle werden transparent.

Von den Chefs bis zu den Fräsern,
alle geben alles preis,
Partner, Freunde – alle gläsern,
hoch vom Teen zum Tattergreis.

Wir sind alle groß und prächtig
in der virtuellen Welt,
jeder Zwerg ist stark und mächtig,
jeder Feigling ist ein Held.

Bits und Bytes sind Haut und Knochen,
jeder wird zum Avatar.
Fleisch und Blut? Des Herzens Pochen?
Seele? Plugin! (downloadbar).

Facebook macht uns alle toller,
schön und intellektuell,
attraktiver, würdevoller,
jede Funzel leuchtet hell.

Ach was wär die Erde öder
ohne Facebooks schönen Schein,
kaum etwas ist wirklich blöder
als real im Wald zu sein.

Alle twittern, alle chatten,
jeder pflegt sein Kunstprofil
Heiße Liebe in den Betten?
Sex? Das gibt’s im Onlinespiel.

Keiner hat mehr echte Freunde,
nur per E-Mail spricht das Paar.
Für die WWW-Gemeinde
hält der Papst ein Webinar.

Heute bin ich einmal mutig,
heute geh ich vor die Tür;
doch kaum draußen – alles blutig:
Ich bin viel zu blöd dafür.

Flugs hinein, der Rechner wartet,
schnell zu Maus und Tastatur
draußen ist wie Welt entartet,
widerlich ist die Natur.

Nur die Onlinewelt ist ehrlich,
nur die Matrix ist real.
Wild, bedrohlich, brandgefährlich:
Ds Reale ist brutal.

Facebook kann allein uns geben,
machen wir uns da nichts vor,
Liebe, Freundschaft, wahres Leben,
Spaß und Glück am Monitor.

Dein Stern

Manchmal ist dein Stern im Sinken,
manchmal steigt er himmelwärts,
manchmal zeigt er nur ein Blinken,
manchmal leitet er ein Herz.

Manchmal frisst den Stern die Schwärze,
manchmal bricht er ihre Macht,
manchmal ist er nur die Kerze,
manchmal Leuchtturm in der Nacht.

Irgendwann geht er zugrunde,
irgendwann stürzt er ins Nichts,
doch in seiner letzten Stunde
flammt er auf zum Licht des Lichts.

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