Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Kategorie: Lustig (Seite 4 von 4)

Meine humorvollen Werke

Golf, mein Leben

Achzehn Löcher, ich war locker,
an den Hosen Knickerbocker
und am Hals ein schicker Kragen,
wollte ich ein Spielchen wagen.

Das erste Loch, voll Tatendrang,
an dem mein erster Schlag gelang,
ließ mich – sagen wir es offen –
auf ein Spiel wie Tiger hoffen.

Am zweiten Loch den Ball fixiert
und mit der Keule anvisiert
verflog sehr schnell mein erster Stolz
beim Gewühl im Unterholz.

Am dritten Loch war die Ballistik,
schädlich für die Spielstatistik.
Der Ball er flog, es gab nen Knall
und einen schönen Haftpflichtfall.

Am vierten – die Sirene störte,
die ich noch vom dritten hörte
war ich nicht ganz konzentriert
und hab die erste Wut gespürt.

Der Ball, der dann am fünften lag,
beendet – typisch für den Tag –
mit relativer Vehemenz
eine Goldfischexistenz.

Sodann nach zornerfüllter Predigt
und gänzlich jeden Stils entledigt,
hab ich die Fahne heiß erregt
am sechsten atomar zerlegt.

Am siebten half ich mir mental
und gab am Tee dem nächsten Ball,
dieser kleinen weißen Sau,
den Namen meiner Ehefrau.

Am achten flog der Rest Verwandschaft
von mir geprügelt durch die Landschaft,
doch leider schlug mit bösem Grinsen
ich die Kugel in die Binsen.

Zuletzt verhalf ein Psychotrick
am neunten mir zum Golferglück.
Ums Loch, zwecks zielgenauen Flugs
dachte ich mir Schambewuchs.

Und hab danach ganz konzentriert
an jedem Loch mental trainiert.
Ich hab mich wie ein Pro gefühlt
und den Rest noch Par gespielt.

Bin dann zu meiner Frau gefahren
und wo nach langen Ehejahren
am Ende nur noch Flaute war,
da lief es wieder wunderbar.

Denn ich hab beim Golf kapiert,
dass auch der Kopf den Schläger führt,
und fehlt´s zuhaus an rechter Schwellung,
liegts häufig an der Grundeinstellung…

Midlife Crisis

Ich liebe es, mein Eheweib,
und auch ihren vollen Leib,
Na ja, zumindest im Prinzip,
find ich sie schön und hab sie lieb. 

Hat um die Augen ein paar Falten,
und ihr BH muss besser halten,
denn ihre Brüste sind jetzt schlaffer,
und auch die Haut war schonmal straffer.

Ihr Haar ist heute etwas grau,
und rundlicher ihr Körperbau,
und wo’s der Haut an Glätte fehlt,
wird halt gecremt und auch gegelt.

Der Po, na ja, ist nicht mehr rund,
und die paar Runzeln um den Mund,
sowie am Lid die Krähenfüße
betonen eher ihre Süße.

Mit sündhaft teuren Wundermitteln,
die meist sehr schwierig sich betiteln,
bekämpft sie die Orangenhaut,
die sich an ihren Schenkeln staut.

Ich als Mann hab’s da viel besser
muss nicht zum Schönsein unters Messer,
weil Du als Mann, was sicher ist,
ohne Bauch ein Krüppel bist.

Die grauen Schläfen wie bekannt,
sind männlich und zudem markant,
und fehlt es mal an rechter Steife,
gliecht man das aus mit Charme und Reife.

Das Schnarchen nachts im Ehebett,
klingt nicht so schön und so adrett,
doch ist’s wie meine Stinkefüße
wohl kein Problem für meine Süße,

die wenn sie’s Bad poliert und wischt,
mein Haupthaar aus der Wanne fischt,
das langsam, was mich traurig stimmt,
Reißaus von meiner Kopfhaut nimmt.

Doch hab als Mann, wie ich wohl weiß,
zum Schutz vor Raubbau und Verschleiß,
ein Mittel, das die Schmerzen lindert,
und manchen Frust des Alterns lindert.

So parallel für nebenbei,
zu meinem Eheeinerlei,
such ich mir ‘nen jungen Hüpfer,
mit drallem Po und knappem Schlüpfer.

Die wirkt dann wie Erotikdünger
und macht mich nackt um Jahre jünger.
Sie kümmert sich um die Bewegung,
und’s Weib zuhaus um die Verpflegung.

Doch was ist das, ein scharfer Stich,
durchrast die Brust, ich fürchte mich.
Mein Herz, es krampft und zuckt gefährlich,
pulst nicht nach Plan heiß und begehrlich,

sondern scheint wie wild zu hetzen
und manchmal einfach auszusetzen.
Ich wünschte meine Frau wär da,
um mich zu retten – aaaaahhhh…

Der Schnarchkönig

Was schnarchst Du so laut bei Nacht und Wind? –
Es sind die Rachenmuskeln, die schwächlich sind. –
Dreh Dich zur Seite auf Deinen Arm –
Ach Frau dann stört Dich die Luft aus meinem Darm. –

Geliebter, stört es Dich selber nicht? –
Kaum mehr, als abends Dein Leselicht. –
Dein Sägen macht mich museumsreif –
Und mir wird auf der Seite der Nacken steif. –

Jetzt dreh Dich bitte doch weg von mir. –
Ein Küsschen zur Nacht noch, schenk ich Dir. –
Ob’s ruhig jetzt wird, da ich bin gespannt. –
Wenn nicht, so hau mit der flachen Hand… –

Dann tu ich Dir weh – und das will ich nicht. –
Dann bleibt er wohl ewig, der Grund für’s Gedicht. –
Ich glaub, dass zu lang wir verheiratet sind. –
Was ich mitunter genauso empfind… –

So musst Du wohl aus dem Zimmer gehn! –
Ich hab es befürchtet und kommen sehn. –
Was könnte ‘ne andere Lösung sein? –
Zieh DU in den Keller und lass mich hier sein! –

Mein Mann, Mein Mann, welch böses Wort,
erst schnarchst Du mich voll, dann schickst Du mich fort? –
Mir bleibt keine Wahl für Dich liebe Frau,
ich bin hier der Hausherr, das weißt Du genau. –

Der Mangel an Schlaf, er macht mich schnell alt. –
Jetzt schweig endlich Frau, sonst mach ich Dich kalt. –
Mein Mann, oh Gott, wie fasst Du mich an?
Ich helfe Dir jetzt, so gut ich es kann. –

Die Frau sie stöhnt, ihr Blut rötlich rinnt,
weil ihm die Nerven glatt durchgebrannt sind.
So schnarcht er friedlich im Morgenrot,
an seiner Seite die Frau ist tot…

Männer

Erotik ist leger gesprochen,
für Männer reine Manneskraft,
ein paar Mal flüchtig reingestochen,
das finden sie schon zauberhaft.

Sobald sie auf den Frauen liegen,
da lieben sie ihr Spiegelbild
wenn selbst sie nen Orgasmus kriegen,
glaubt mancher, auch die Frau sei wild.

Sie hören Frauen gerne flöten,
welch große Freude sie ihr schenken,
obwohl sie ohne zu erröten,
an eine andre Schnecke denken.

Und während sie es ihr besorgen,
dass das Bett laut knarrt und kracht,
glaubt Mann nicht dass schon morgen,
ein andrer es ihr besser macht.

Sie halten ein paar feste Stöße
nebst einem Kuss von Zeit zu Zeit,
mit ihrem Stück von Durchschnittsgröße
schon für die größte Zärtlichkeit.

Die Brust der Frau wird wild geknetet,
derweil er seine Fahne hisst,
wobei die Gute heimlich betet,
dass es alsbald vorüber ist.

Und wenn die süßen Säfte steigen,
bevor ihm fast die Sinne schwinden
Dann wertet er ihr leises Schweigen
als tiefes, stilles Lustempfinden.

Der Mann, er strotzt vor Selbstvertrauen
und kann in ihren Augen lesen
die eigentlich verzweifelt schauen
Oh Schatz, Du bist so gut gewesen…

Dichterethik

Du hältst das nicht für meine Dichtung,
hältst meinen Reim für Plagiat,
dann komm mit mir auf eine Lichtung,
und halt ein Stichwerkzeug parat. 

Mein Handschuh kommt wie angeflogen,
färbt Deine zarten Wangen rot,
Du hast den Degen kaum gezogen,
und kurz darauf bist Du schon tot.

Drum merke, bei den meisten Dingen,
so wie beim Dichten, bleib ich fair
doch beim Duell, will es gelingen,
kenn ich keine Ethik mehr…

Die ärztliche Kunst

Chirurg, das bin ich aus Passion,
“Fleischermeister“, sagt mein Sohn.
Eigentlich bin ich zu alt –
ich zittre viel, doch fürs Gehalt
lohnt es sich, wie wir gleich sehn
über Leichen auch zu gehn.

Wenn ein Schnitt daneben geht
und mein Fuss im Blute steht,
ist das sehr bedauerlich
und nicht minder schauerlich.

Ein Patient, der mich gut kennt
macht vorher sein Testament.
Steckt im Herz erst das Skalpell
geht der Rest meist ziemlich schnell.

Wird die Leiche rausgetragen,
kann sie mich nicht mehr verklagen.
Steh ich auch mal vor Gericht,
stört mich das meist weiter nicht.
Oft gelingt´s das recht zu beugen.
Tote sind halt schlechte Zeugen…

Die Eisenbahn und das Kamel

Eine kleine Eisenbahn
fuhr mit einem Affenzahn
durch die Wüste Sahara,
wo die Hitze furchtbar war. 

Auf dem Weg zur fernen Küste
traf die Bahn tief in der Wüste
ein Kamel das wiederkäute
und sich seines Lebens freute.

Es lachte und sprach gut gelaunt:
“Was seh ich da, ich bin erstaunt!
Karawanen, die auf Gleisen
blitzschnell durch die Wüste reisen,
sind so selten wie Personen,
die pudelnackt am Südpol wohnen.
Dazu als Zugtier vornean,
ein Kamel, das rauchen kann.“

Das Kamel ward gelb vor Neid,
sprach, es ginge meilenweit,
obwohl es einen Fußpilz hätte
für nur eine Zigarette.

Doch selbst für es, als Tier der Tat,
sei der nächste Automat
in Gizeh bei den Pyramiden
zu weit entfernt und zwar entschieden.
Doch sei das gute Stück auch fern,
es ginge hin, es rauche gern.

Darauf bot ihm die Eisenbahn
eine Vorzugskarte an,
die das Kamel in Anspruch nahm
und so nach Ägypten kam.

Es rauchte dort so manche Stange,
doch es lebte nicht mehr lange.
Heute ruht das Tier in Frieden,
denn es ist am Krebs verschieden.

Sein Bild, das heut, es klingt verrückt,
die Camel-Filter-Packung schmückt,
beweist, und das liegt auf der Hand –
Kamel und Raucher sind verwandt…

Deutschland-Holland

22 Fußballrecken
stehn im Mittelkreis Spalier,
zum Kampf um Einwurf, Freistoß, Ecken,
noch mehr um Tore sind sie hier. 

Die Orangen wild entschlossen
stürmen vor aufs deutsche Tor
hätten gern ein Tor geschossen,
doch der Kahn der steht davor.

Und der Ballack wagt den Tanz
mit dem Ball – ein Augenschmaus,
spielt dann das Ei mit Eleganz
filigran ins Seitenaus.

Einwurf für die Käsemacher,
im deutschen Strafraum herrscht Entsetzen,
Van Nistelroy will einen Kracher
in den linken Winkel setzen.

Doch der Olli diese Katze
fliegt der Kugel hinterher
fischt die Pocke mit der Tatze –
heute bleibt sein Kasten leer.

Abwurf auf den langen Ziege
der den Ball nach vorne treibt,
ein Haken, eine elegante Biege,
dass Rudi sich die Augen reibt.

Flankenwechsel auf den Hamann,
der den Lahm im Nacken spürt
es folgt ein kurzer Pass sodann,
wonach der Lahm die Kugel führt.

Vom Publikum nach vorn getragen,
überbrückt er flink das Mittelfeld
bis seine Flanke – scharf geschlagen,
dem Ballack auf die Rübe fällt.

Der Ball, er fliegt in hohem Bogen,
steht wie ein Stern am Firmament,
Kuranyi wird am Hemd gezogen,
während Wörns ins Leere rennt.

Der Ball macht nur ein leises Ploppen,
als er auf die Wiese springt,
Frings versucht das Ding zu stoppen,
was ihm nur zum Teil gelingt.

Sechzehn muskulöse Beine
dreschen auf die Kugel ein,
doch plötzlich – Bobic – steht alleine,
drückt mit dem Knie die Kirsche rein.

Was danach folgt ist kein Gekicke,
ist Rasenkrieg mit Krach und Bumm,
zum Schlusspfiff fehlen Augenblicke,
da fällt Makaay im Strafraum um.

Nowotny unser Abwehrhüne
hat zu behäbig sich bewegt,
kaum schneller als ne Wanderdüne,
hat er den Stürmer umgelegt.

Statt Schlusspfiff gibt es nun Elfmeter,
für Orange ein großes Glück,
trotz Rudis Schreien und Gezeter,
der Schiri nimmt ihn nicht zurück.

Revolte in den Nervenenden,
als das Ei den Strafraum quert,
doch Kahn, das Tier mit Pfannenhänden,
hält seinen Kasten unversehrt.

Aus, vorbei, das Spiel Geschichte,
das deutsche Glück, es scheint perfekt,
der Fredi strahlt im Rampenlichte
als Skibbe unsern Bobic weckt…

Doch manche Träume werden Wahrheit,
die wiederum Legenden speist,
auch wenn der Held nach einer Spielzeit
am Ende doch Podolski heißt…

Deine Küsse

Von Deinen zart und sanften Küssen
vibrieren meine Nervenenden           
Ein Stromstoß jagt von Deinen Bissen,
direkt durchs Herz in meine Lenden.  

Von Deinen weich und warmen Küssen,  
bin ich verzückt und heiß verführt,  
und vom Kopf bis zu den Füßen,       
knistert es elektrisiert. 

Von Deinen wild und heißen Küssen,   
spür ich in mir Kapriolen,           
und bevor wir warten müssen,         
geh ich mal Kondome holen… 

Das Huhn…

Ein Huhn das auf der Stange döste,
als sich ein Ei flugs aus ihm löste,
es gackst geschockt und aufgescheucht,
“oh Schreck, mir ist ein Ei entfleucht.“

Das Ei, es kullert munter weiter,
das Huhn rast von der Hühnerleiter
verfolgt das Ei mit Affenzahn,
doch rollt es auf die Autobahn.

Das Huhn, es zischt im Tippelschritte,
verängstigt auf die Fahrbahnmitte
“Der Hahn wird mir die Haube waschen,
kann ich sein Baby nicht erhaschen…“

Es rennt, es hetzt, es hüpft und flattert,
dass es das flinke Ei ergattert,
das lustig seines Weges rollt
und sich zur andern Seite trollt.

Das Huhn, das voller Inbrunst wetzt
und hinter seinem Nachwuchs hetzt
sieht nicht den Benz, der wie ne Mauer
mit viel Kubik und Vollgaspower,
der Fahrer wie im Schumistil.
heranrast wie ein Projektil.

Das Huhn es bremst, der Wagen nicht,
es sieht noch kurz das Abblendlicht,
bevor der Spoiler und die Reifen
das Huhn zur nächsten Ausfahrt schleifen.
Und an der linken Autolampe,
hängt federbunte Hühnerpampe.

Dem Ei wars Gück da eher hold,
ist sanft die Böschung lang gerollt
und liegt da ohne weitre Sorgen,
in einem Büschel Gras geborgen.

Die Schale knackt, die Hülle reißt
als das Ei geburtsschwer kreißt,
derweil ein letztes Mal kurz hüpft,
bevor verklebt ein Küken schlüpft.

Das Küken setzt sich langsam nieder,
und putzt zuerst mal sein Gefieder,
bevor es sich, es ist bald Nacht,
auf den Weg nach Hause macht.

So ist der Kreislauf allen Lebens.
Kein Tod ist nutzlos und vergebens,
weil alles, kaum dahingerafft,
schon Platz für etwas Neues schafft…

Die Gummipuppe

Der Bernd ist von der geilen Truppe
und vögelt eine Gummipuppe,
doch als er stöhnt, ganz voll Verlangen
ist ihr die Puste ausgegangen.
         

Und wie er dann laut “Scheiße“ flucht,
als er das Fahrradflickzeug sucht,
schwingt sein Schwanz mit dem Gelocke
durch die Gegend wie ne Glocke.
und die rote Eichel gaukelt,
noch Geilheit vor, als sie schon schaukelt.

Vorbei ist nun die schöne Latte,
die fast schon was Groteskes hatte,
und macht uns voller Neugier fragen,
warum die Frauen es nicht wagen,
an seiner Seite zu verweilen
und Tisch und Bett mit ihm zu teilen.

Die Antwort liegt, welch Ironie,
in seiner Baggerstrategie –
Zuerst zeigt er sich aufgeblasen,
gibt den Münchhausen bei den Hasen,
will sich Ihre Gunst erschleichen
und sie mit Prahlerei erweichen.

Doch manche, die dann weiterfragt,
ob er so toll ist, wie er sagt,
piekt ihn mit Fragen, nur ganz leicht,
und sieht, wie heiße Luft entweicht.

Sie merkt am End, sein Kopf ist leer
Die Gummipuppe, die ist er…
 

An einem Sonnentag

Es war an einem Sonnentag,
als ich halbnackt im Garten lag.
Von meinem Schwitzen angezogen,
kam eine Biene angeflogen
und setzt sich summend voller Glück
auf meines Leibes bestes Stück,
was ich, der ich mich mächtig zierte,
mit einem wilden Schlag quittierte.
Ein Schrei, dass selbst das Blut gefriert –
das arme Tier war komprimiert.

Ich lag noch lange wimmernd, zitternd
der Schmerz war wirklich markerschütternd.
Und seither hab ich so ne Ahnung,
das wars mit der Familienplanung.
Beim nächsten Mal, das weiß ich schon,
setz ich auf Deeskalation.
Gewalt, das sah ich schmerzhaft ein
kann nur das letzte Mittel sein.
Mein Glied, grotesk und rot verschwollen,
zeigt mir, man muss den Frieden wollen.

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