Sag, ist das Leben nur ein Traum,
ein Trugbild vor des Todes Schranke,
nur Schein das Grün in Deinem Lebensbaum,
und seine Wurzeln nur Gedanke?       

Sind Deine Tage längst gezählt,
kaum schon, dass Du die Welt erblickst,
Dein Sein lang mit dem Nichts vermählt,
in das Du Dich voll Schwermut schickst?

Sind jene, die Dein Dasein teilen,
nur Gast in Deinem knappen Leben,
die kurz mit Dir auf Erden weilen,
Dir viel, doch stets zuwenig geben?

Sag, ist die Liebe Illusion,
aus Hoffnung, Schmerz und Angst geboren,
Chimäre in des Lebens Fron,
und kaum gefunden, schon verloren?

Nein, all das wollen wir nicht glauben,
und fordern ein des Lebens Schulden,
es soll beschenken, nicht berauben,
drum wolln wir tun und nicht erdulden.

Wir gehn gemeinsam in das Morgen,
durch dieses wunderschöne Land,
und sehn das Glück, es ist verborgen,
im Blumenblühn am Wegesrand.

Umarmen wollen wir das Leben,
es feiern jeden neuen Tag,
nicht kriechen, sondern fröhlich schweben,
bis uns das Ende rufen mag.