Im Paris der alten Stände
marodiert Gevatter Tod,
wüten Seuchen, toben Brände,
sterben Kinder ohne Brot.

In den Schlössern, volle Teller,
doch das Volk am Hungertuch,
in den Kirchen, Muskateller,
spritzt der Wein auf’s Liederbuch.

Wo die alten Herrscher prassen,
hockt der Hunger auf dem Dach,
treibt die Bürger in die Gassen
Angst und Hunger halten wach.

Karzinome hinter Stirnen
höhnen den Vernunftgebrauch,
quellen wahnhaft aus den Hirnen
in urbanen Hungerbauch.

Metastasen aus den Gossen
wuchern in die Oberstadt,
wo einst Milch und Honig flossen,
frisst der Mob sich tödlich satt.

In den leeren Hungerdärmen
atmet eine blinde Wut,
als die Horden burgwärts schwärmen
auf der Jagd nach blauem Blut.

Wie den Kuchen auf den Tischen,
raubt das Volk den Herrscherthron,
nährt sich nun von Fleisch und Fischen,
sprengt die Klammern seiner Fron.

Lässt die alten Stände sterben,
richtet sie auf dem Schafott,
stürzt den Adel ins Verderben,
schickt den Klerus heim zu Gott.

Doch der Blutsturz frisst die Seinen,
spült die Einheit jäh davon,
bis die Ströme sich vereinen,
hoffend auf Napoleon.

Und so dreht der alte Kreisel
sich im Wirbel neuer Zeit,
doch das Neue bleibt die Geisel
strudelnder Geschichtlichkeit.