Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Hafen

Magellan

Dein Haar liegt schwarz in einem Meer von Kissen
Es treibt im gleißend hellen Ozean.
Mich ruft die See, ich will die Klüver hissen,
Beseelt wie ein verwirrter Magellan.

Wohlan! ich steige in die vollen Segel,
Lass warmen Wind um meine Nase wehn,
Mein Kurs folgt keiner festgelegten Regel,
Will nur am Ziel in deine Augen sehn.

„Wo bleibst Du?“, höre ich die Wellen säuseln,
Dein Name schreibt sich sanft ins Himmelblau,
Ich seh dein Bild in Laken, die sich kräuseln,
Wenn ich betört ins Weiß der Wellen schau.

Da wachst Du auf und lächelst warm verschlafen.
Du lädst mich ein: „Komm her, ich bin dein Hafen!“

Im Hafen

Ich schaffe mich an dir,
an deiner Haut will ich mich häuten,
und suche ich ein Schlafquartier,
erhört dein Herz mein stummes Läuten.

Auf deiner Netzhaut will
ich sanft in deinen Tränen treiben,
in deine Tiefe tauchen, still
dir Verse in die Seele schreiben,

Du bist mein Nachtgewand,
spielt warm der Wind in deinen Falten,
dann ist’s, als streichelt deine Hand
mein Sein in tausend Urgestalten.

Im Hafen deiner Stadt,
lass ich den letzten Anker fallen,
dein Licht macht meine Augen satt,
mein Schmerz kann leis in dir verhallen.

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