Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Hilfe

Der kleine Pinguin

Weinend saß ein Pinguin
auf einer kalten Scholle,
eine Robbe schwamm dorthin
und drehte eine Rolle.
„Was weinst Du kleiner Pinguin?
Du schaust so traurig aus.
Was reißt dich so zu Tränen hin,
was ist dir so ein Graus?“

Da fragte ihn der Pinguin:
„Was lässt dich in dem Glauben,
dass ich ganz voller Trauer bin,
mir meinen Frieden rauben?“

Da sprach die Robbe: „Pinguin,
es ist nicht nur ein Wähnen.
Auf deinen Wangen – kristallin,
seh ich geeiste Tränen.“

Da lachte unser Pinguin:
„Ach Robbe, das ist fein,
vor Lachen ist mein Schmerz dahin,
Du musst ein Sehhund sein.“

So zeigt der kleine Pinguin,
man kann mit gutem Willen
und einem Witzchen zwischendrin,
manch Tränenflüsse stillen.

Alleine sein

Wenn niemand morgens bei dir weilt
und deinen Tag erhellt,
und niemand deinen Abend teilt,
sich still zu dir gesellt,

wenn niemand sanft dein Herz erfüllt
und deinen Bauch erwärmt,
wenn niemand deine Sehnsucht stillt
und sehnend für dich schwärmt,

wenn niemand deine Lippen küsst,
und deine Haut liebkost,
und niemand deine Nacht versüßt,
wenn ’s lustvoll in dir tost,

dann ruh dich aus im Kerzenschein,
genieße deine Zeit –
allein mit dir im Reinen sein,
ist keine Einsamkeit.

Vertrauen

Wenn grabentiefe Sorgenfalten
dir Schneisen in Dein Leben schlagen,
im Herzen Zweifel Einzug halten
und Ängste Deine Seele plagen,

wenn Deine Welt zerbrochen scheint,
und jede Hoffnung ohne Sinn,
dein Himmel nur noch Tränen weint,
und Mut dir fehlt zum Neubeginn,

Dann freu dich an den kleinen Dingen,
die dir des Lebens Füllhorn schenkt,
spür deine Seele leise schwingen,
wenn jemand sorgend an dich denkt.

Vertrauen wächst in vielen Stunden
will es zu großer Kraft gedeihn,
und manchmal braucht es nur Sekunden,
um es dem Untergang zu weihn.

Da soll nicht tiefe Furcht gewinnen,
die dich fast zerreißen will,
lass nicht dein Sein ins Nichts zerrinnen,
und steh nicht angstvoll zitternd still.

Such dir die Kraft aus einer Quelle,
die warm sich in dein Herz ergießt,
an einer fast geheimen Stelle,
die sich dir nicht von selbst erschließt.

Hab Mut, den Weg dorthin zu wagen,
und willst Du nicht alleine gehn,
lass dich ein Stück weit von mir tragen,
bis wir sie gemeinsam sehn.

Dann lass ich dich die letzten Schritte
zu deinem Selbst alleine tun,
und warte hier, nah Deiner Mitte,
um danach mit Dir auszuruhn…

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