Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Hingabe

Ich geh

Komm her!
Ich floh in deine Arme,
von Angst um dich und mich beseelt,
doch statt des Heißen hat das Warme,
in diesem Augenblick gefehlt.

Bin da!
Ich nahm von deinen Gaben,
lag still und koste deine Brust,
doch wollte ich mehr Liebe haben,
statt hergeschenkter Lust.

Ich geh,
und wein um gute Zeiten,
sie waren mein wohl größtes Glück,
ein Stück will ich dich noch begleiten,
dann lass ich dich zurück…

Im Wind

Mein Sinn verliert sich jäh im Zauber deiner Farben,
dein Regenbogenlicht fängt meinen Blick,
dein Lächeln löst das harte Fruchtfleisch meiner Narben,
bannt altes Leid in Bernsteinperlen voller Glück.

Auf meiner Zungenspitze mischen sich Kristalle
aus Narbentränen und dem Salz von deiner Haut,
und tief legiert ein Strom geschmolzener Metalle,
der sich wie Lava brodelnd an den Schleusen staut.

Ein Sturm bricht los und all die Lust aus unsern Lungen
verdampft im heißen Regenvorhang des Monsuns.
Beim Tanz im Wind vom andern ganz und gar durchdrungen
verschmelzen wir im Tiegelauge des Taifuns.

Urlaub mit dir

Mit Dir an einem Sandstrand liegen,
und Dich mit zartem Kuss verführen,
das ist wie in den Himmel fliegen
und dort die weißen Wolken spüren…

Mein Streicheln, sanft in Deinen Haaren,
ein warmer Kuss auf Deinen Bauch
und alle Sorgen die da waren,
sind ein Gespinst aus feinem Rauch…

Die Hand auf Deinem weichen Rücken,
die Lippen heiß auf Deiner Haut,
ich spür voll Freude Dein Entzücken,
in jedem Atem, jedem Laut…

Die Zunge will zur fernen Küste,
die tief in Deinem Süden liegt,
liebkost die Knospen Deiner Brüste,
hat all die Zweifel lang besiegt…

Dein Bauch lockt mich mit Blütendüften,
schmeckt süß nach feinem Beerenwein,
und Deine lustvoll schönen Hüften,
sie laden mich zum Bleiben ein…

Du öffnest Deine letzte Pforte,
und gibst mir Dein Geheimnis preis,
Du bittest mich, ganz ohne Worte,
die ich aus Deinem Seufzen weiß…

Ich küsse Deine schöne Mitte,
genieß die glühend heiße Flut,
erhöre Deine leise Bitte,
mit sanften Kuppen in der Glut.

Dann höre ich in dir ein Beben,
ein machtvoll brodelnder Vulkan,
will Deine ganze Lust erleben,
so wie ein tosender Orkan…

Fühl‘ Dich in meinen Armen liegen,
kann tief in Deinen Augen sehen,
Du willst mit mir noch höher fliegen,
und immer weiter mit mir gehen…

Mit allen Sinnen

Dein Liebeswerben wird in meinen Strahlenblicken
gespiegelt und in leuchtend helles Licht gehüllt,
wenn sich dein Tun und mein Begehren wild verquicken,
wird unser Hunger auf das größte Glück gestillt.

In meinen Ohren werden deine Sehnsuchtslaute
gefangen und in tiefste Tiefen reflektiert,
die Lust, die sich im Flechtwerk deiner Venen staute,
wird lautstark meinem heißen Herzen injiziert.

Es dringt dein Duft wie Wachs mir durch das Hautgewebe,
tropft mir ins Herz in einem steten Intervall,
zeigt mir das Ziel für das ich tapfer kämpfend lebe,
mir bebt die Brust im nimmermüden Widerhall.

Mit zarten Händen tauchst Du meine Welt auf Erden
ins Himmelblau und schenkst ein stilles Paradies,
in dem wir eins aus zwei entflammten Herzen werden,
die Haut verbrennt im Feuersturm auf ihrem Vlies.

Auf deiner Zunge schmeckst Du meine feinsten Schuppen,
mit weichen Lippen raubst Du mir den Rest Verstand,
und deine heiß elektrisierten Fingerkuppen
versetzen mich ins sinnlichste Schlaraffenland.

Nacht der Nächte

Das Mondlicht fällt wie Silberfäden
voll Neugier durch die Fensterläden.
Ich liege wach nach schwülen Träumen
die wirrend meinen Schlaf umsäumen,

seh weiß den Mond in deinen Haaren,
sich sanft mit deiner Schönheit paaren,
kann ohnehin, seit wir uns trafen,
vor Lust und Sehnsucht kaum noch schlafen.

Schon möcht ich deine Haare fassen
dich wecken und mich spüren lassen,
da seh ich wie des Mondes Strahlen
ein Bild auf deine Schläfen malen,

dir Stirn und Nase warm umschmeicheln,
wie sittsam deine Wangen streicheln,
bevor sie weiter ziehen müssen,
um flatternd deinen Hals zu küssen.

Ich lass den Mond noch mehr entdecken,
von dir, und würde dich gern wecken,
doch soll der Reiz und das Vergnügen,
dich anzusehn mir ganz genügen.

Wie Wogen an den grünen Küsten
bricht sich das Licht an deinen Brüsten,
bestreicht die Seiten und die Spitzen
als wolle es sie ganz besitzen,

fährt über deine roten Blüten
in reinen, stillen Liebesriten,
und scheint in schüchternem Verehren
die weichen Hügel zu begehren.

Die Strahlenküsse an den Rippen
sind zart, als zehrten dürstend Lippen
von deinen feuchten Gläserschätzen,
die kosend deine Haut benetzen,

und ziehn in stummen Prozessionen
in weiter südliche Regionen,
um deinen größten Schatz zu finden
und deine Süße zu ergründen.

Der Mond steht nun am Ziel der Reise
am Himmel hoch und streichelt weise,
im Bann des sehnlichsten Erwartens
die Früchte deines Apfelgartens.

Verzückt von dieser zärtlichen Etüde,
im Herzen wirr, doch friedvoll müde,
will ich dem Bild zum Abschied winken
und seufzend in die Kissen sinken,

da spüre ich in dir ein Regen,
ein leises, inneres Bewegen,
ein Seufzen dringt aus deinen Lungen,
so wie ein Laut von Engelszungen,

zu Fingern die beim Karten Malen,
geführt vom Weg der Silberstrahlen,
am Ort, wo deine Früchte sprießen,
sich mit dem Mond zusammenschließen.

Die Knospen deiner samtnen Brüste
verraten mir geheime Lüste,
als deine Hände flink, im Reigen,
dir deinen Weg zum Himmel zeigen.

Ich sehe deinen Bauch sich heben,
wie deine Kuppen zittrig beben,
dich lustvoll tanzend heiß verwöhnen
bis sie ihr Spiel berauschend krönen.

Dein Atem stockt, und zu den Seiten
seh ich die müden Diener gleiten,
die dein Begehr erlösend lenkten
und mir die Nacht der Nächte schenkten.

Des Tages erste Lichterblitze
schaun frech durch mein Lädenschlitze,
mich will der Schlaf, nach diesem Glühen,
nun endlich in die Arme ziehen.

Noch wach im ersten Sonnenschein,
möcht ich das helle Mondlicht sein –
da wachst Du auf und schaust zu mir
und strahlst: „Ich hab geträumt von dir…“

Essenzen

Wie schmecken deine Küsse wild,
nach köstlichen Essenzen,
dein Duft ist würzig und doch mild,
voll feiner Ingredienzen.

Was sacht uns in die Lust verwebt,
ist wie ein weiches Blatt,
das zwischen uns zu Boden schwebt
und feine Härchen hat.

Dein Blick verschleiert, feucht dein Haar,
wirkst Du so weit entrückt
und dennoch ganz unfassbar nah,
dass es mich fast erdrückt.

Das Wasser spielt um deine Brust,
es dampft, es perlt und fließt,
bis unbezähmbar heiße Lust,
sich in mein Sein ergießt.

Im Kuss verbunden drehe ich,
dich tief erregt und stumm,
mit sanftem Druck, nicht zögerlich
den Atem schwer, herum.

Vom Nacken strömt der warme Strahl,
befreit und ungezähmt,
verlockend glitzernd in dein Tal,
mein Herz scheint wie gelähmt.

Du beugst Dich fügsam, ohne Zwang,
und zeigst mir, Du bist mein,
folgst still dem ungestillten Drang
und lädst mich zu dir ein.

Ich führe dich, in dir versenkt,
durch unser süßes Spiel,
in Liebe eins, von Lust gelenkt
gelangen wir ins Ziel.

Du drehst dich zu mir, schaust mich an,
suchst meinen warmen Kuss,
ich zieh dich ganz zu mir heran,
weil ich dir nah sein muss.

Jetzt schmecken deine Küsse mild,
voll süßer Ingredienzien,
doch ist dein Duft, jetzt voll und wild,
aus würzigen Essenzen.

Mehrstromland

Ein Samtgeflecht von weichen Grannen
ummoost dein Tal der Fruchtbarkeit,
durch das einst warme Bäche rannen,
wie Tränen der Glückseligkeit.

Ich wollte mich auf ewig laben,
in deinem wilden Mehrstromland,
mich tief ins süße Früchtfleisch graben,
das ich so satt und saftig fand.

Mir war das Schicksal nicht gesonnen,
der Herbst kam schnell und gnadenlos,
zwang mich zum Abschied aus den Wonnen
in deinem zarten Sehnsuchtsschoß.

Ich denk noch oft an deine Früchte
die ich noch voller Pracht verließ,
spür traurig, wie ich seufzend flüchte,
im Traum zurück ins Paradies.

Wir

Vorbei sind nun die schönen Tage,
verflossen ist die kurze Zeit,
geneigt hat sich des Schicksals Waage,
wir sind zu allem nun bereit.

Doch droht der frischen, starken Pflanze,
durch schwarzes Drohn am Firmament,
dass sie noch jung, noch als Romanze
in Sturmgebraus und Blitz verbrennt.

So wollen unsre Angst wir nehmen,
als Zeichen für das große Glück.
Sie macht uns weit, statt uns zu lähmen
und gibt sich uns als Kraft zurück.

Wir haben Hingabe erfahren,
sie war natürlich uns und klar,
kann uns im Schmerz der Welt bewahren
vor jeder Krise und Gefahr.

Wir sind gesprungen und wir schweben
und halten uns mit fester Hand;
besiegt der Zweifel durch das Leben,
sind Furcht und Misstraun nun gebannt.

Noch brennen in uns schwere Fragen,
wohin das Lebensglück uns treibt.
Es ruft uns an: “nicht zaudern, wagen!“
Damit die große Liebe bleibt.

Ich lieb Dich mehr als alle Habe,
als alles Gut auf dieser Welt
und weiß, dass Deine Liebesgabe
mir sternengleich die Nacht erhellt.

Vor uns da liegen schöne Tage
und eine wunderbare Zeit.
Wir sind uns Antwort auf die Frage
nach Liebesglück und Seligkeit.

Drum süße Schwermut, wanke, weiche!
der allergrößten Leichtigkeit,
mach Raum für eine sehnsuchtsreiche
Liebe – tief und federleicht…

Sinnlich sein

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und Deine Nähe schmecken.
Dich atmen und ganz in Dir sein,
und Deine Lust erwecken..

Ich möchte Deine Stimme hören,
und Deine Seele spüren,
will Dich mit meiner Haut betören,
und Deinen Geist berühren.

Ich möchte Deinem Körper schenken,
meine ganze Männlichkeit,
will jedes kleine Gramm bedenken,
mit meiner ganzen Zärtlichkeit.

Ich möchte Deine Haut entflammen,
mit Dir in wilder Lust ertrinken,
und will danach mit Dir zusammen,
ermattet in die Kissen sinken.

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und mich in Deine Hände geben,
Ich als Dein Brot, Du als mein Wein,
das möchte ich erleben…

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