Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Hölle

Abschiedsbrief

Mutter,
wo hast Du mich unter Schmerzen hingeboren,
in welche Vorhofhölle, welches Land der Qual,
warum hast Du mich in dies Nichts im Nichts verloren,
in dieses Dasein abseits jeglicher Moral?

Mutter,
hast Du wirklich nichts geahnt von diesen Kriegen,
von dieser Mordlust, die uns wütend überstürmt,
von Menschlichkeit, die sich verneint in schalen Siegen,
und sich entfremdet in den Leichenhaufen türmt.

Mutter,
zitternd krampfe ich mit Wiederkinderhänden
den letzten Brief auf einen feuchten Rest Papier,
hab auch für dich gekämpft in diesem Blutverschwenden,
Du warst mein Anfang, doch am Ende fehlst Du mir.

Höllenhunde

Verborgen tief im Seelengrunde,
ruht dir ein schlummernder Vulkan,
zu seinen Füßen schlafen Höllenhunde,
sie warten still auf eine Herzenswunde,
und dass dir jemand wehgetan.

Lässt großer Schmerz den Berg zerspringen,
bis er sein heißes Feuer speit,
kann niemand sie zur Ruhe zwingen,
sie nicht im Streit zur Erde ringen,
so lange deine Seele schreit.

Sie kennen nur ein einzig Streben,
und jagen auf das Böse zu,
sie würden dir ihr ganzes Leben,
und noch viel mehr als jenes geben,
im Kampf für deines Herzens Ruh.

Doch deine Hunde sollen schlafen,
bei mir bist Du nicht mehr allein,
ich will, seitdem wir zwei uns trafen,
für dich ein warmer Heimathafen,
und steter Quell der Liebe sein.

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