Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Leidenschaft

Feuerwehr

Ich hab den frühen Morgen ohne Falten
als frisches Laken in die Zeit gespannt,
die Nacht hat lichterloh in uns gebrannt,
jetzt will die Glut nur zögerlich erkalten.

Von der Matratze zog den Hauch von Schwüle
ich sorgsam ab, wie ein Geschenkpapier,
jetzt hängt ihr warmer Dunst wie ein Panier
in meiner Luft – aus meinem Bett steigt Kühle.

Ein Rest von Lust glüht in den neuen Stunden
aus Scheiten zärtlicher Erinnerung,
ein Sehnen hat als feine Maserung
den Weg in unser Zunderholz gefunden.

Komm bald zurück! Wir legen neue Brände,
dann spielen wir in Kissen Feuerwehr.
In unsern Körpern tost ein Flammenmeer
und brennt uns zischend Blasen in die Hände.

Im Wind

Mein Sinn verliert sich jäh im Zauber deiner Farben,
dein Regenbogenlicht fängt meinen Blick,
dein Lächeln löst das harte Fruchtfleisch meiner Narben,
bannt altes Leid in Bernsteinperlen voller Glück.

Auf meiner Zungenspitze mischen sich Kristalle
aus Narbentränen und dem Salz von deiner Haut,
und tief legiert ein Strom geschmolzener Metalle,
der sich wie Lava brodelnd an den Schleusen staut.

Ein Sturm bricht los und all die Lust aus unsern Lungen
verdampft im heißen Regenvorhang des Monsuns.
Beim Tanz im Wind vom andern ganz und gar durchdrungen
verschmelzen wir im Tiegelauge des Taifuns.

Sinnlich sein

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und Deine Nähe schmecken.
Dich atmen und ganz in Dir sein,
und Deine Lust erwecken..

Ich möchte Deine Stimme hören,
und Deine Seele spüren,
will Dich mit meiner Haut betören,
und Deinen Geist berühren.

Ich möchte Deinem Körper schenken,
meine ganze Männlichkeit,
will jedes kleine Gramm bedenken,
mit meiner ganzen Zärtlichkeit.

Ich möchte Deine Haut entflammen,
mit Dir in wilder Lust ertrinken,
und will danach mit Dir zusammen,
ermattet in die Kissen sinken.

Ich möchte mit Dir sinnlich sein,
und mich in Deine Hände geben,
Ich als Dein Brot, Du als mein Wein,
das möchte ich erleben…

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