Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Liebe (Seite 3 von 4)

Sonnenuntergang

Die Sonne küsst die Erde wach,
der Frühling wärmt die Welt,
der Baum bekommt sein Blätterdach,
im blauen Himmelszelt.

Doch in mir ist es wintergleich,
im Herzen braust ein Wind,
mein Puls geht schwer und schmerzensreich,
weil unsre Zeit verrinnt.

Da draußen warm und in mir kalt,
mein Frühling scheint verneint,
weil meine Sonne gar zu bald,
nicht mehr für mich scheint.

Was gäbe ich für neues Licht,
und einen neuen Funken,
ach Sonne, sei mir bitte nicht,
für immer ganz versunken…

Ikea-Liebe

Ikea heißt vor allen Dingen,
(wer kann davon kein Liedchen singen),
sich selbst die letzten Nerven rauben,
beim Möbelbau zum Selberschrauben.

Ob Billy, Bonde und Konsorten,
Gefluche hört man allerorten,
schmeißt man vor Wut beim Möbelstecken
sein Werkzeug wütend in die Ecken.

Am Ende geht zum Lohn der Flüche,
das Möbel wieder in die Brüche,
zerfällt rasant in Windeseile
in hunderttausend Einzelteile.

Drum zimmern wir ein neues Glück
nicht als IKEA-Möbelstück.
Wir wollen statt zu schnell zu bauen,
auch sorgsam auf die Statik schauen,

sowie beim Kauf von Einzelteilen,
nicht allzu hastig uns beeilen,
und wollen sie mit Mut und Glauben,
ganz sicher und stabil verschrauben,

damit das Möbel, das entsteht,
auch niemals in die Brüche geht,
wodurch das Glück für immer bliebe,
und nicht nur als IKEA-Liebe…

Wir

Vorbei sind nun die schönen Tage,
verflossen ist die kurze Zeit,
geneigt hat sich des Schicksals Waage,
wir sind zu allem nun bereit.

Doch droht der frischen, starken Pflanze,
durch schwarzes Drohn am Firmament,
dass sie noch jung, noch als Romanze
in Sturmgebraus und Blitz verbrennt.

So wollen unsre Angst wir nehmen,
als Zeichen für das große Glück.
Sie macht uns weit, statt uns zu lähmen
und gibt sich uns als Kraft zurück.

Wir haben Hingabe erfahren,
sie war natürlich uns und klar,
kann uns im Schmerz der Welt bewahren
vor jeder Krise und Gefahr.

Wir sind gesprungen und wir schweben
und halten uns mit fester Hand;
besiegt der Zweifel durch das Leben,
sind Furcht und Misstraun nun gebannt.

Noch brennen in uns schwere Fragen,
wohin das Lebensglück uns treibt.
Es ruft uns an: “nicht zaudern, wagen!“
Damit die große Liebe bleibt.

Ich lieb Dich mehr als alle Habe,
als alles Gut auf dieser Welt
und weiß, dass Deine Liebesgabe
mir sternengleich die Nacht erhellt.

Vor uns da liegen schöne Tage
und eine wunderbare Zeit.
Wir sind uns Antwort auf die Frage
nach Liebesglück und Seligkeit.

Drum süße Schwermut, wanke, weiche!
der allergrößten Leichtigkeit,
mach Raum für eine sehnsuchtsreiche
Liebe – tief und federleicht…

Wirden

Du sollst mein Herz mit duftig warmen Erdenhänden,
wie Mutterboden, fest und dennoch weich umschließen,
ihm Nahrung, Wärme und das Licht der Sonne spenden,
und stets mit tiefer, niemals müder Liebe gießen.

Lass mich im Humus deiner Seele Wurzeln schlagen,
in immer wieder neu gegründeten Symbiosen,
dass wir erblühn und wundervolle Früchte tragen,
wenn sich dein warmer Schoß und meine Kraft liebkosen.

Umarmt in süßen Stunden innigster Begierden,
sind wir uns Schutz im Wind und können nicht verwehen,
bis wir entgrenzt in einem weltbefreiten Wirden,
im letzten Kuss entzweiter Einsamkeit vergehen.

Kleines Morgengedicht

Noch müde räkelt sich mein Leib,
derweil ich mir die Augen reib,
zudem mich noch im Traumland wähne
und dabei herzzerreißend gähne.

Dem Himmel fehlt sein Himmelblau
er zeigt ein tristes Grau in Grau –
und für den warmen Sonnenstrahl,
gibts Wolken, und die reich an Zahl

Dafür der Grund, sagt dies Gedicht,
ist, weil das warme Sonnenlicht,
das sonst das Regengrau besiegt
im Bett an meiner Seite liegt…

Kann nicht verstehen

Dich nicht zu sehn
schnürt meine Kehle
dich nicht mehr spürn,
quält meine Seele,
dich nicht mehr hörn
reißt mich entzwei.

Dich nicht zu küssen,
lässt mich fast weinen,
und dich vermissen,
will mich verneinen,
nie mehr dich halten,
macht’s Herz zu Blei.

Dir Lebewohl zu sagen,
lässt mich fast sterben,
uns nicht zu wagen,
scheint mein Verderben,
und dich vergessen,
macht mich nicht frei.

So sage ich
in diesen Zeilen,
ich liebe Dich,
doch kann nicht weilen,
kann kaum verstehn ,
dass es so sei…

Stiftung Warentest

Ich würde dich so gern probieren,
dich sanft auf Herz und Nieren testen,
würd‘ gar zu gern an dir hantieren,
natürlich nur zu deinem Besten.

Ich möchte dich so gern justieren,
und Funktionalitäten checken,
dich sanft mit feinen Ölen schmieren,
und dein Spezialprogramm entdecken.

Ich möchte dich so gerne starten,
mit allen deinen Möglichkeiten,
kann unsern Test kaum noch erwarten,
Hach, würde mir das Spaß bereiten…

Heilung

Wie tief sind mir die kleinen Pfeile,
vom Jäger Schmerz ins Herz gejagt,
und wirken dort wie schwere Keile,
bis dass es mir den Dienst versagt.

Wie wütet dieses Ungeheuer
das jeden Mitgefühls entleert,
in mir wild brennt wie Fegefeuer,
und meine Seele fast verzehrt.

Wie fließt das Gift der letzten Frage,
durch meine Blutbahn ohne Sinn,
und wie verdunkelt es die Tage,
bis ich im tiefsten Winter bin.

Ich weiß den Wert nicht dieser Wunden,
ich seh‘ den Weg nicht aus dem Schmerz,
doch Du machst meine schwersten Stunden,
erträglich, und Du heilst mein Herz…

Gegangen

Oft merkt man erst, wie man vermisst,
wenn jemand fortgegangen ist,
der Dir, statt dass er Glück verheißt,
ein Loch in Deine Seele reißt…

Dann wünschst Du sehnlich, dieses Glück,
es käm‘ alsbald zu Dir zurück,
um dieses Loch gesundzuheilen,
und Dir im Herzen zu verweilen.

Doch zwingt der Schmerz Dich einzusehen,
dass manche gleich für immer gehen,
hast Du sie dumm und unbedacht,
um ihren Mut zu Dir gebracht.

Du kannst nun voller Inbrunst flehen,
sie mögen nicht auf ewig gehen,
doch traurig wird Dir manchmal klar,
dass es wohl doch für immer war…

Ganzes Ziel

Dich zu umarmen,
ist mein ganzes Ziel,
und dich zu halten,
an Glück fast zu viel.

Dich zu berühren,
ist mein Verlangen,
und dich zu begehren,
nimmt mich ganz gefangen.

Dich zu erobern,
mit zärtlichen Händen,
und flatternden Küssen,
das soll niemals enden.

Und mit dir zu schweben,
in den Himmel der Liebe,
es kann mich vollenden,
wenn es ewig so bliebe.

Frage und Antwort

Bin ich deshalb, weil ich denke,
oder denk ich, weil ich bin,
hat das Schicksal, das ich lenke,
am Ende wirklich einen Sinn?

Ist das, was ich als wahr empfinde,
doch nicht viel mehr, als bloßer Schein,
Erkenntnis wie ein Blick durch eine Binde,
und lässt die Welt ein Trugbild sein?

Ist alle Freiheit, die ich lebe,
statt freiem Wille, Illusion,
und schenkt ein Los, in das ich mich ergebe,
mir ohne Kampf den gleichen Lohn?

Ich weiß den Weg nicht aus den Fragen,
wohin das Dasein schließlich trägt,
ich kann nur eine Antwort wagen,
die tief sich in mein Herz mir prägt.

Sind alle Ziele nur Gespenster,
und alle Lebenstüren zu,
so finde ich mein Sonnenfenster,
in dir und deinem ganzen Du.

Du bist das Zentrum meiner Seele,
Du bist mein Weg und auch mein Ziel,
und dass ich dich nicht mehr verfehle,
sei mir kein Schritt für uns zu viel.

Du bist die Sonne meines Lebens,
und bist der Sinn in meinem Sein,
mein Jetzt und Hier, wär ganz vergebens,
lässt Du mich in der Welt allein.

Komm lass uns eine Heimat bauen,
die Antwort und nicht Frage ist,
ich will mit dir nach vorne schauen,
weil Du mein Herz, mein Leben bist…

Du, ja Du, nur Du…

Ein schillernd bunter Regenbogen
strahlt nicht so farbenfroh,
und auch das Meeres kühle Wogen
erfrischen mich nicht so,

die Rose in der schönsten Röte,
hat nicht den feinen Duft,
die meisterlich geschnitzte Flöte
verzaubert nicht die Luft,

des Sommers laue Abendstunden,
wärmen nicht so sehr,
und all die Speisen, die mir munden
erfreuen mich nicht mehr,

die Liebesverse großer Dichter,
rühren mich nicht an,
des nachts die hellen Sternenlichter,
zieh’n mich nicht in den Bann,

und auch der Sonne schönstes Lachen
sowie des Waldes Ruh‘
all das kann mich nicht glücklich machen,
wie Du, ja Du, nur Du…

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