Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Raubtier

Vollmondnacht

Im Schattenwald der Vollmondnacht
hast Du mein Fleisch gerissen,
mein Kesselfeuer angefacht
mit wilden Wolfsbeerküssen.

Ich lag von einem Tollkirschkuss
gelähmt in deinen Armen,
war deiner Lust der Tantalus,
Du kanntest kein Erbarmen.

In deinem Höllenhimmel hing
ich nackt an heißen Drähten,
Du warst der schwarze Schmetterling,
und ich in Schwulitäten.

Mein flehentliches Stoßgebet
zum Teufel, mich zu retten
ist mit der heißen Glut verweht
im Funkenschlag der Ketten.

Ich weiß nicht mehr, wie mir geschah
mir schwanden alle Sinne,
Du saugtest mein Ambrosia,
Du Sommervogelspinne!

Ich starb. Der letzte Atemzug
im wirren Vorhofschlummer
galt stöhnend einem: Halt! Genug!
…und deiner Handynummer.

Beuteschema

Grab mir deine Bärentatzen
hart ins Beben meiner Brust,
reiß mir gierig einen Batzen
Fleisch aus meinem Blutverlust.

Schlag mit deinen Löwenfängen
Wunden in mein Lustfilet,
dass ich zu Sirenensängen
ganze Galaxien seh.

Trag mich unter Adlerschwingen
zappelnd in dein Liebesnest,
wetz die wilden Krallenklingen,
gib mir scharf den süßen Rest.

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