Achzehn Löcher, ich war locker,
an den Hosen Knickerbocker
und am Hals ein schicker Kragen,
wollte ich ein Spielchen wagen.

Das erste Loch, voll Tatendrang,
an dem mein erster Schlag gelang,
ließ mich – sagen wir es offen –
auf ein Spiel wie Tiger hoffen.

Am zweiten Loch den Ball fixiert
und mit der Keule anvisiert
verflog sehr schnell mein erster Stolz
beim Gewühl im Unterholz.

Am dritten Loch war die Ballistik,
schädlich für die Spielstatistik.
Der Ball er flog, es gab nen Knall
und einen schönen Haftpflichtfall.

Am vierten – die Sirene störte,
die ich noch vom dritten hörte
war ich nicht ganz konzentriert
und hab die erste Wut gespürt.

Der Ball, der dann am fünften lag,
beendet – typisch für den Tag –
mit relativer Vehemenz
eine Goldfischexistenz.

Sodann nach zornerfüllter Predigt
und gänzlich jeden Stils entledigt,
hab ich die Fahne heiß erregt
am sechsten atomar zerlegt.

Am siebten half ich mir mental
und gab am Tee dem nächsten Ball,
dieser kleinen weißen Sau,
den Namen meiner Ehefrau.

Am achten flog der Rest Verwandschaft
von mir geprügelt durch die Landschaft,
doch leider schlug mit bösem Grinsen
ich die Kugel in die Binsen.

Zuletzt verhalf ein Psychotrick
am neunten mir zum Golferglück.
Ums Loch, zwecks zielgenauen Flugs
dachte ich mir Schambewuchs.

Und hab danach ganz konzentriert
an jedem Loch mental trainiert.
Ich hab mich wie ein Pro gefühlt
und den Rest noch Par gespielt.

Bin dann zu meiner Frau gefahren
und wo nach langen Ehejahren
am Ende nur noch Flaute war,
da lief es wieder wunderbar.

Denn ich hab beim Golf kapiert,
dass auch der Kopf den Schläger führt,
und fehlt´s zuhaus an rechter Schwellung,
liegts häufig an der Grundeinstellung…