Das Hotel verschluckt Touristen
und spuckt sie Tage später aus,
die Frauen stolz mit braunen Brüsten,
die Männer satt von Saus und Braus.

Die Rezeption als Tor zur Seele,
die Portiers diskret verwalten,
wo sonst berufliche Befehle,
sie hinter Schloss und Riegel halten.

Das Glück bemisst ein Thermometer
quecksilbrig-grau in Celsius
verhallt ist längst des Chefs Gezeter
im All Inclusive Überfluss.

Die Räume gleichen Bienenwaben,
am Reißbrett tausend mal geklont,
dass in pastellgetönten Farben
exakt der gleiche Urlaub wohnt.

Bespaßer sollen uns erfreuen,
nach einem festen Stundenplan,
man soll nicht einen Tag bereuen,
im sonnig-heißen Urlaubswahn.

Der Service kommt aus der Retorte,
ein Swimmingpool ersetzt das Meer,
und im Prospekt die schönen Worte,
sind hier vor Ort oft schmerzhaft leer.

Am Ende ist auch kulinarisch
der Urlaub keine Sensation,
und am Buffet kämpft man barbarisch
um eine letzte Fleischration.

Und Land und Leute sind Statisten,
wohl nur Staffage, das Idyll,
für tausende Pauschaltouristen
im stetig gleichen Freizeitdrill.

Zwei Wochen Spaß in der Maschine,
durch die man eine Seele jagt,
damit sie auf der Urlaubsschiene
sich nicht zu weit nach draußen wagt.

Nach vierzehn Tagen Urlaubswonne,
beendet unser Jet den Traum,
„Es war wie hier – nur mit mehr Sonne.“
sagt man daheim und schämt sich kaum.

Drum merke:

Suchst Du dein Ziel in andern Breiten
und vierzehn Tage Urlaubsglück :
sei wachsam, nutze diese Zeiten,
es geht zu schnell nach Haus zurück.