Es war einmal ein kleiner Neger,
der traf auf einen Schornsteinfeger.
es stritten sich die beiden sehr,
wer von beiden schwärzer wär.

Es schien, der Streit, er nimmt kein Ende,
doch Petrus sorgt für eine Wende.
Schickt einen Regen nicht zu knapp
und wäscht den Schornsteinfeger ab.

Der Neger jauchzt und lacht dazu,
ruft:“ ich bin schwarz und weiß bist Du!“
Der Schornsteinfeger grinst verschlagen
und will dem Neger an den Kragen.

Doch eh die beiden sich versehn,
da ist das Wunder schon geschehn.
Durch einen wundersamen Segen
macht Petrus Schnee aus seinem Regen.

Des Negers lachen wird ganz leis,
denn plötzlich ist der Mohr ganz weiß.
Nun lächeln beide, Gott sei Dank,
vergessen sind nun Streit und Zank.

Es haben wohl gelernt die beiden,
zwar hilft die Farbe unterscheiden,
doch schaut man sich ins Herz hinein,
dann kann man trotzdem Freunde sein.
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Natürlich ist mir bekannt, dass man den Begriff
„Neger“ heute nicht mehr politisch korrekt
verwenden darf. Als dieses Gedicht – ein Jahr vor
meinem Abitur geschrieben wurde, war das noch
nicht so, und deshalb hoffe ich, dass man mir
das vor dem Hintergrund des Gedichtcharakters
nachsehen möge…