Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Lust (Seite 2 von 2)

Du, ja Du, nur Du…

Ein schillernd bunter Regenbogen
strahlt nicht so farbenfroh,
und auch das Meeres kühle Wogen
erfrischen mich nicht so,

die Rose in der schönsten Röte,
hat nicht den feinen Duft,
die meisterlich geschnitzte Flöte
verzaubert nicht die Luft,

des Sommers laue Abendstunden,
wärmen nicht so sehr,
und all die Speisen, die mir munden
erfreuen mich nicht mehr,

die Liebesverse großer Dichter,
rühren mich nicht an,
des nachts die hellen Sternenlichter,
zieh’n mich nicht in den Bann,

und auch der Sonne schönstes Lachen
sowie des Waldes Ruh‘
all das kann mich nicht glücklich machen,
wie Du, ja Du, nur Du…

Auf ewig

Als ich deinem Atem lauschte,
dein weit entrücktes Beben sah,
mit dir sanft tastend Küsse tauschte,
und meine Seele Lust gebar,
die tief in meinem Herzen rauschte,

da rührte sich ich in dir ein Wollen,
es bot sich mir als Sehnen dar,
und forderte von mir ein Sollen,
so wie ein tiefes Donnergrollen,
das schon von fern bedrohlich war.

Ich ließ mich mit den Winden treiben,
sie zausten mir das feuchte Haar,
ich wollte mich in dir entleiben,
um lustvoll mir dir ganz und gar,
auf ewig dort im Sturm zu bleiben.

Schmetterlinge

Tausend kleine Schmetterlinge
in meinem Bauch sind guter Dinge.
Es flattert fröhlich Flügelschlagen
und kribbelt mir ganz doll im Magen.
Ich fühle mich wie neugeboren,
verliebt bis über beide Ohren,
die rot vor lauter Liebe glühen,
derweil im Kopf mir Rosen blühen.

Ich bin total elektrisiert,
dass mir das Herz fast explodiert
und mir bis hoch zum Kragen pocht,
mein Blut so heiß, dass es fast kocht,
das mir, anstatt es langsam fließt,
wie Dampf durch meine Adern schießt.

Ich fühl ein zartes, süßes Ziehen
auf halbem Weg von Kopf bis Knien
und alle meine Nervenenden,
die sehnen sich nach deinen Händen,
nach deinen Küssen, zarten Bissen
und wilden Spielen in den Kissen.

Mein Körper spielt wie wild verrückt,
ich bin von dir total beglückt,
berauscht und völlig kopfverdreht
dass es durch Mark und Bein mir geht,
mir meine Sinne schwinden macht,
den Schlaf mir raubt in dunkler Nacht.

Ich liebe dich so doll und viel
mit Haut und Haar, mit Stumpf und Stiel,
vom Zeh bis hoch zur Nasenspitze,
wo ich auch steh und geh und sitze.
Ich will, dass du es nie vergisst,
wie schön durch dich mein Leben ist.
Du bist der größte Schatz für mich,
ich bin verzückt, ich liebe dich.

In einer Sommernacht

Still schon liegt die Stadt am Abend,
vom Regen dampft noch der Asphalt,
die Nacht, sich langsam in den Tag eingrabend,
naht Schatten werfend aus dem Wald.

Die Menschen spüren in den Gliedern,
wie sich der Schlaf schon in sie schreibt,
und die sich spiegelt in den Abendmiedern,
fragt sehnend wo der Liebste bleibt.

Die Männer ignorieren in den Schwaden,
beim Bier das Drama ihrer Zeitlichkeit,
und rezitier’n mit bloß gelegten Waden
die Träume ihrer Jugendzeit.

Derweil steht sie vor ihrem Spiegel
und schiebt die Brust in Positur,
schaut auf die Tür und deren schweren Riegel,
und lauscht: Wo bleibt der Liebste nur?

Als sich die Männer dann erheben,
die Beine und die Köpfe schwer,
will sie sich traurig ihrem Schlaf ergeben,
es scheint, der Liebste kommt nicht mehr.

Bald hört sie seine leisen Schritte,
in ihres Hauses kühlem Flur,
spürt süße Lust in ihrer Leibesmitte,
wirft wieder sich in Positur.

Er naht mit seinen Mannesgaben,
sie fühlt sich fast schon sanft verführt,
doch will er sie nur flüchtig haben,
weil er ihr Sehnen nicht mehr spürt.

Dann sinken sie in ihre Kissen,
dort liegt sie weinend, um den Schlaf gebracht,
und er ruht stolz im schalen Männerwissen
in einer schwülen Sommernacht.

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