Gelebtes Leben adelt deine Züge,
dein Schicksal hat sich in sie eingekerbt,
zuviel misslang,  so manche schwere Lebenslüge
hat mit den Wettern deine fahle Haut gegerbt.

Du wirkst so stolz, doch auch ein wenig müde
und  strahlst noch Kraft aus, die nun bald verebbt,
hast weder Zeit noch Sinn für leere Attitüde,
für dich ist dies ein lang verworfenes Konzept.

Dein sanfter Blick durchwärmt des Tages Kühle,
dein mildes Lächeln trotzt dem  Zug der Zeit,
dein weißer Arm  wiegt schwer  am Nabel der Kanüle,
Du wirkst zufrieden und zum letzten Weg bereit.

Die Schwester naht, sie weist mir stumm die Türe.
Du kannst gewiss sein, ich bleib stets bei dir,
doch allzu bald, nach  ihrer letzten Maniküre,
bezieht der Tod  dein Bett, und Du bist nicht mehr hier.