Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Sturm

Im Wind

Mein Sinn verliert sich jäh im Zauber deiner Farben,
dein Regenbogenlicht fängt meinen Blick,
dein Lächeln löst das harte Fruchtfleisch meiner Narben,
bannt altes Leid in Bernsteinperlen voller Glück.

Auf meiner Zungenspitze mischen sich Kristalle
aus Narbentränen und dem Salz von deiner Haut,
und tief legiert ein Strom geschmolzener Metalle,
der sich wie Lava brodelnd an den Schleusen staut.

Ein Sturm bricht los und all die Lust aus unsern Lungen
verdampft im heißen Regenvorhang des Monsuns.
Beim Tanz im Wind vom andern ganz und gar durchdrungen
verschmelzen wir im Tiegelauge des Taifuns.

Windsbraut

Windsbraut, siehst Du in den Meereswogen,
die wild um deine weißen Wangen schäumen,
in jedem kleinen Tropfen einen Regenbogen,
gefüllt mit farbenfrohen Träumen?

Windsbraut, siehst Du in dem Schein der Sterne,
der sich bei Nacht in kalten Wellen bricht,
den trauten Leuchtturm in der Winterferne,
mit seinem leitenden Laternenlicht?

Windsbraut, spürst Du meine stillen Hände,
sie sind wie Schiffe, deine Haut ihr Meer,
bereisen dich vom Anfang bis zum Ende,
im nimmermüden, sanften Seeverkehr…

Auf ewig

Als ich deinem Atem lauschte,
dein weit entrücktes Beben sah,
mit dir sanft tastend Küsse tauschte,
und meine Seele Lust gebar,
die tief in meinem Herzen rauschte,

da rührte sich ich in dir ein Wollen,
es bot sich mir als Sehnen dar,
und forderte von mir ein Sollen,
so wie ein tiefes Donnergrollen,
das schon von fern bedrohlich war.

Ich ließ mich mit den Winden treiben,
sie zausten mir das feuchte Haar,
ich wollte mich in dir entleiben,
um lustvoll mir dir ganz und gar,
auf ewig dort im Sturm zu bleiben.

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