Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Entjungferung

Immermädchen

Belüge mich, dann will ich mit dir schlafen,
mach mir was vor, dann bin ich endlich dein,
sei schlecht zu mir, dann will ich von den Schafen,
das dümmste, liebste und verführerischste sein.

Sagst Du die Wahrheit, müsste ich mich zieren,
komm, blende mich, das macht mich willenlos,
versuch nicht, mich zu desillusionieren,
dann ebne ich dir einen Weg zu meinem Schoß.

Schaust Du mich an, siehst Du das Immermädchen,
so rein das Herz, so schön der Körperbau,
das Luder sein will. Dreh am rechten Rädchen,
mach es mit Lug und Trug zu deiner Einmalfrau.

Abgesang

Liebster, Du lässt mich erröten,
mir schmeckt dein Kuss nach Lüsternheit.
Ist uns das wirklich schon vonnöten?
Lass mir doch bitte etwas Zeit.

Fingerspiele an den Hüften,
welch Anschlag auf die Sittlichkeit.
Du willst schon mein Geheimnis lüften?
Dazu bin ich wohl nicht bereit.

Zarte Küsse auf den Hügeln,
die Hand an meiner Weiblichkeit –
wie kann ich dein Verlangen zügeln?
Mein Leib ist noch nicht eingeweiht.

Zwischen meinen weißen Schenkeln
keimt bittersüße Feuchtigkeit.
Erhitzt spür ich mich zitternd kränkeln,
doch Du bist nah, ein Arzt ist weit.

Heile mich von meinen Qualen.
und schenk mir sicheres Geleit.
Ich will mit Lust und Eifer zahlen,
für Rücksicht und Geschicklichkeit.

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