Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: winter

Winterruh

Der Winter spürt die erste Schwäche
des Sommers, wenn die Sonne weicht,
schickt Herold Herbst,
dass er den Rest von Wärme breche
mit seinem Grau,
das sich ins Herz der Farben schleicht.

Die Menschen flüchten in die Räume,
wenn Sturmwind um die Häuser braust.
Mit kalter Hand
greift er ins Blattgerüst der Bäume,
das Laubwerk fällt,
als er die roten Kronen zaust.

Der Sommer hat den Ruf vernommen,
macht seine müden Augen zu.
Er lässt jetzt los.
Auch seine Zeit wird wiederkommen,
wie jedes Jahr.
Dann legt er sich zur Winterruh.

Schneeflocke

Eine weiße Flocke fliegt,
noch vom Frühling unbesiegt,
flauschig durch die kalte Welt,
ganz auf sich allein gestellt.

Als die Sonne erstmals schaut,
ist die Flocke aufgetaut,
wird im warmen Frühlingsföhn,
tropfenregenbogenschön,

bis sie im Dezemberlicht,
aus der nassen Hülle bricht,
weiß gewandet, süß verflaust,
wieder durch den Winter saust.

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