Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Winterruh

Der Winter spürt die erste Schwäche
des Sommers, wenn die Sonne weicht,
schickt Herold Herbst,
dass er den Rest von Wärme breche
mit seinem Grau,
das sich ins Herz der Farben schleicht.

Die Menschen flüchten in die Räume,
wenn Sturmwind um die Häuser braust.
Mit kalter Hand
greift er ins Blattgerüst der Bäume,
das Laubwerk fällt,
als er die roten Kronen zaust.

Der Sommer hat den Ruf vernommen,
macht seine müden Augen zu.
Er lässt jetzt los.
Auch seine Zeit wird wiederkommen,
wie jedes Jahr.
Dann legt er sich zur Winterruh.

1 Kommentar

  1. Petra Folkersma

    SCHÖN!
    Finde ich die folgerichtige Fortsetzung von
    Rilke „…befiehl den letzten Früchten voll zu sein…“ usw.
    🙂

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