Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Kategorie: Lustig (Seite 2 von 4)

Meine humorvollen Werke

Prämissen

(m)

Deine Brust ist Brust der Brüste,
deine Augen sind Idee,
Du bist meine Lust der Lüste,
deine Haut ist Haut per se.

Deine Lippen sind nicht Lippen
unter Lippen, sind Prinzip,
auch dein Herzherz in den Rippen
ist gewiss kein Partizip.

Schüre meine Triebestriebe,
zeige mir dein Lichtgesicht,
Schenk mir deine Liebeliebe,
und Du wirst geehelicht.

(w)

Sag, was soll ich mit Gedichten,
Worte sind nur schöner Schein,
Sex scheint von den Ehepflichten,
dir die wichtigste zu sein.

Ach, ich weiß grad nichts zu sagen,
was nutzt mir der feinste Reim,
willst Du nicht den Einkauf tragen,
hoch ins Wolkenkuckucksheim.

Scheinbar sind dir wohl die Lenden
Alpha, wie mir Omega,
hilf im Haushalt mit den Händen,
dann sag ich womöglich ja.

Bilden Sie mal einen Satz mit…

52 kurze Reime mit Sprachspielchen:

Schampoo, Waschtisch
Juckt dir der Hintern nach dem Klo,
dann Waschtisch lieber ra Schampoo.

Duschgel
Du sagst, Marie will was zum Saufen?
„Duschgel ikörchen für sie kaufen“.

Sansibar
Die Rechnung teil’n Sie aber sonderbar –
es zahlt per Scheck Susann, Si Bar.

Juist, finnisch, Baltrum
Juist bin ich da, das finnisch dumm,
ist mein Urlaub auch Baltrum.

Rotorblatt
Ich hab den Sonnenbrand so satt,
hau mir vor Schmerz mein Rotorblatt.

Bratsche
„Die Makrele is ja kalt!“
„Bratsche halt!“

Shakespeare
Meine Drinks, die zahl ich bar.
Mit Shakespeare zahlen? Sonderbar!

Kriechtier
Schmeckt das Bier zu sehr nach Malz,
Kriechtier isch einen Hals.

Theodizee (Motto der Nagelpflege)
Bevor ich nach seinen Fingern seh,
mach ich zuerst dem Theodizee.

Segelboot
„Nicht mehr?“, der Medicus ward rot,
als man ihm nur sech Segelboot.

Ikone
Der Berliner spricht zum Sohne:
„Gehs‘ Du mit Schlips, dann geh Ikone.

Tischnisch(e), Richtertisch
Ist er auch blind – wäscht Du Tischnisch‘,
dann kommt der Tag, da Richtertisch!

Zugfahrschein
Stöhnt der Säufer hochnotpeinlich.
dann ist er auf Ent Zugfahrschein lich.

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Dampfer, Fahrlässig
Ist schnelles Fahren dir zu stressig?
Geh doch vom Gas und Dampfer lässig.

Schalterhalle
„Du Barry, bist ’ne alte Schnalle!“
So rief er laut und Schalterhalle.

Parkuhr
Er meisterte mit viel Bravour
jeden Querfeldeinparkuhr.

Oberhausen
Des Kellners Nachbar sprach mit Grausen:
„Erschreckend, wie manch Oberhausen!“

tragisch
„Drei nimmst Du, und zwei gib mir –
denn die beiden tragisch dir.“

Schabernack
Als ich sie an der Brust anpack,
war sie im Kleid, i Schabernack t.

Starenkasten
In Indien sind soziale Lasten
oft Folge von zu Starenkasten.

Indianer
„In Paula steck ich ihn nicht rein,
will lieber Indianer sein!“

Salz (H. Erhard gewidmet)
Des Gauners Leben endet schnell,
passt er nicht auf NACL.

Wasser
Friseur und Kundin klingen froh,
denn sie hört für ihr H2O.

Elefant, Waterkant
Der Peter hat wie N Elefant,
bei Dunkelheit kaum Waterkant.

Hexameter
Der Richter sah, das was nicht stimmte,
weil die Hexe nur so glimmte.
So stand er auf und lauthals rief er:
„Hängt die Hexameter tiefer!“

Tel Aviv
Diog’nes, der in Tonnen schlief,
aß aus der Hand demonstrativ,
weil er auf den Tel Aviv.

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Alles fließt (Panta Rhei)
Aus dem Zelt – Dompteurgeschrei:
„Schickt mir doch mal den Panta Rhei!“

Heraklit
Zeus war von der Liebe müd‘,
als er erschöpft von Heraklit.

Samarkant (Samarkand)
Der Frauenschänder, wie bekannt,
wird im Labor am Samarkant.

Languste
Von ihr gehörnt, schwor Bastian:
„Languste dir das nich‘ mehr an!“

Skier Barbier
„Bedienung! Wir verdursten Skier –
drum bring uns schnell noch ein Barbier!“

imposant
Die schlimmsten Makel hier am Strand
sind Sonnenbrand und imposant.

Tiflis
Jürgens Glied schwoll vor Entzücken,
weil Magdas Ausschnitt Tiflis blicken.

Sofia
„Wann soll ich mich blicken lassen?“
„Sofia bis fünf, das täte passen.“

Weihnachtsfest
Der Winzer hält den letzten Rest
von seinem besten Weihnachtsfest.

Clown, Etappen
Man schießt den Pferdedieb vom Rappen,
lässt dieser sich beim Clown Etappen.

Sandalen
Willst Du nicht für die Liege zahlen,
musst Du sich wohl im Sandalen.

Sydney
Merke: deine Frau zu Haus
Sydney so wie ein Model aus.

dynamisch
Der Drink schmeckt fad‘, obzwar sehr frisch,
wenn ich ihn etwas dynamisch.

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Rasta
Dope in Kingston braucht zwecks Ahndung,
behördlich eine Rastafahndung.

Puszta
„Der Bienenstich schmerzt echt fatal –
drum sei so gut und Puszta mal!“

Fungizid
Bei Pizza kommt viel Käse mit,
wenn man an den Fugizid.

Nathalie
Vom Schlangenfänger sah man nie,
dass er wem eine Nathalie.

Ministrant
Man teilt mit vielen wenig Sand,
am Urlaubsort mit Ministrant.

T-Shirt
Manch Kellner scheint echt irritiert,
wenn er konfus um den T-Shirt.

Mandschurei
Kriegt das Baby Haferbrei
führt das meist zu Mandschurei.

Frustration
Der Trauerkloß mampft morgens schon
seine erste Frustration.

Davos, Chur
„Krank bin ich, was hilft mit nur?“
„Davos schön ist, mach ’ne Chur!“

Bonduelle
Der Spion stirbt meistens schnell,
beim Kampf mit James im Bonduelle.

Deutschlandachter
Was hat den Heine müd‘ gemacht?
An Deutschlandachter in der Nacht!

Almanach
Der Chorchef schimpft: „Schluss mit dem Krach!
Seid still jetzt und singt Almanach!“

Cholesterin
„Schatz der Ofen will nicht ziehn!“
„Weiß auch nicht, aber Cholesterin…“

Reime, Reime, Reime

Ich seh Reime, wenn ich schlafe,
zähl im Traum sie statt der Schafe,
lese sie auf der Toilette,
auf dem Knie in der Gazette.

Reime Verse und Konsorten
wachsen, sprießen allerorten,
selbst in meiner Unterhose
sitzen sie in der Phimose.

Auch in Hämorrhoidenfalten
scheinen sie sich festzuhalten,
und im Duft von Achselschweiß
wohnt ein Reim, wie ich wohl weiß.

In der Wohnung von Regalen
hört man freche Reime prahlen,
aus den Schränken, von den Bänken,
höhnen Reime, mich zu kränken.

In der Wanne, in der Brause,
fühlen Reime sich zu Hause,
springen aus der Blumenvase
ins Gesicht mir auf die Nase.

Sitzen breit auf meinen Stühlen,
treiben tot im Bier, dem kühlen,
liegen auf dem Abendbrot,
doch nicht ganz so mausetot.

Ich seh Reime in den Bäumen,
hör sie in der Brandung schäumen,
riech den Reim in Blüten wohnen,
seh ihn auf den Bergen thronen.

Reime treiben in den Flüssen,
schütten sich aus Regengüssen,
scheinen mich zu allen Zeiten
durch die Jahre zu begleiten.

Reime duften aus den Tannen,
wiegen sich mit gelben Grannen,
sind, gleich einer Pilzkultur,
eine Plage der Natur.

Reime knattern aus Traktoren,
jucken Schweinen in den Ohren.
Mit der Katze um die Scheunen
scheinen leise sie zu streunen.

Bauers Wachhund bei den Ställen
scheint den Reim herauszubellen.
Auf den Weiden allenthalben,
seh ich Rinder Reime kalben,

Kuh macht Muh und Kühe Mühe,
weckt der Reim mich in der Frühe,
lang bevor er in der Nacht,
statt des Schafs, mich müde macht.

Reime schwitzen aus den Stirnen,
treiben Scherze in den Hirnen,
jagen Strom durch Nervenbahnen
knistern in Geschlechtsorganen,

machen Männer aus Proleten,
zu beseelten Herzpoeten,
die die Welt, statt blind zu gehen,
wie mit neuen Augen sehen,

und die Frau, trotz ihrer Makel
wortreich preisen, welch Debakel,
weil aufs Weib, welch Hinterlist,
gar kein Reim zu machen ist.

Frühling reziprok

Im Frühling packt mich kalt das Grausen,
er ist so kühl und wechselhaft,
obwohl poetisch oft Naturbanausen
ihn loben, weil er neues Leben schafft.

Ein wirres Bunt verwirrt die Sinne,
zerstört die weiße Winterpracht,
macht boshaft geil, und flach die schönste Minne,
weil uns im Leib der blinde Trieb erwacht.

Es zwitschern Vögel wie die Blöden,
dass man nicht lange schlafen kann,
aus Chlorophyll geschöpfte grüne Öden,
ziehn Weichgespülte in den Zauberbann.

Die Welt erstickt im Meer von Blüten,
die Knospen reißen auf ihr Maul,
im Garten packt den Mann ein wildes Wüten,
gleich einem hoch gedopten Ackergaul.

Es treibt das Weib zur Pediküre,
das Haar wird albern neu frisiert,
der Fuß vertäut in sündhaft teure Schnüre,
als sei er plötzlich zum Paket mutiert.

Der Lenz hat viel zu viele Reize,
sie gleich zu preisen ist ein Fluch,
weshalb ich auch mit Komplimenten geize,
am stärksten spür ich ihn im Widerspruch.

Gesicht für meine Hiebe

Ich hab dir ein Gesicht gelichtet
und dabei an ein Ried gelacht,
hab einen Früchtequarz verdichtet,
und unvorsichtig Most gedacht.

Mir fiel die Kram auf meine Lasten,
jetzt such ich bier das Ulfibet,
man soll beim Esten nicht so kasten
grad wenn am Wildschirm Dunst entsteht.

Doch hoff ich lehr, dass meine Geilen
dein Harz und deine Säule rührn,
dir endlich deine Kunden peilen,
und dich mit mir zum Pimmel führn.

Ein ganzer Mann

Ein Dichter zeigt sich von dir trunken,
verzehrt sich und ist heiß beglückt,
in seinem Herzen sprühen Funken,
dein Liebreiz hat ihn wild entzückt.

Ein Mann ist mehr von dir besoffen,
ihm jagt ein Wahn geil ins Geschlecht,
im Kuss steht schon die Hose offen,
enthemmt bespringt dich sein Gemächt.

Als Frau musst Du dich meist entscheiden,
ob du mehr Mann, mehr Dichter willst,
mit welchem Exemplar von beiden,
Du deine größte Sehnsucht stillst.

Doch schau auf mich, ich bin ein Wunder,
auf das man sonst nur hoffen kann,
im Herzen schön, im Beinkleid Zunder,
Poet und Kerl, ein ganzer Mann.

Der Krokofant

Es war einmal ein Krokofant,
der sexuell auf Hasen stand.

Zwar war’n die plüschig und grazil,
jedoch rein statisch sehr fragil.
Drum liebt er jetzt ein Eledil –
zwar fehlt es dem an Sex-Appeal,

doch ist es, als Hybridreptil,
wenn in der Optik auch skurril,
nicht so labil und recht stabil,
und stirbt nicht gleich beim Liebesspiel.

So schont seither der Krokofant
die Hasen und die rechte Hand.

Welch Glück, ein Mann!

Besonders packt am heißen Julitage
mich Lust, wie einen Hasen im Genick.
Wohl ob des Beinkleids, das ich sommers trage,
passiert mir allzuoft ein Missgeschick.

In jener mehr als nur prekären Lage,
dem einen peinlich, schweren Augenblick,
in dem ich allem Weiblichen entsage,
wünsch ich mir still das Schneegebraus zurück.

Doch hat manch Frau mit prallen Argumenten
ein Herz für meine Art ihr schön zu tun,
zeigt ihre Lust an meinen Komplimenten,

versteht sie als ästhetisch opportun;
und dankt sie mir mit himmlischen Talenten.
Welch Glück, ich bin ein Mann und nicht immun!

Wattgrillen

(beklopptes zehnsilbiges Grillsonett)

Ich latsch, die Beine schwer, durch’s weiche Watt,
am Himmel steht die Sonne feuerrot
grillt unbarmherzig weiße Möwen tot,
das irgendwie was Traurigschönes hat.

Es riecht nach Grill, die Luft ist knuspersatt.
Hätt‘ man zudem noch feines Knabberbrot,
und nicht vom Grillmief solche Atemnot,
dann fände hier ein Möwenfestmahl statt.

Vorausgesetzt man hätte auch noch Bier
und Grillgewürz und knackigen Salat.
Dann stünden sicher alle Leute hier,

mit Pappgeschirr und Lust auf Fleisch parat.
Ich denke, das gefiel auch sicher mir,
hätt auch aus Plastik mein Besteck am Start.

Plagiat!

Mancher mimt den Morgenstern
und schafft ein Plagiat,
zwar hat er schöne Reime gern,
doch schreibt er desolat.

Ein andrer raubt dem Ringelnatz,
sein Lyrikpotential,
denn jeder selbst gemachte Satz
klingt windschief und banal.

Wer Goethe, Benn und Busch bestiehlt
auf dass er höher steh‘,
mit Jandl, Roth und Rilke spielt,
für schnödes Renommee,

der ist bei allem Augenschein,
von hoher Reimerei
ein Künstlernichts und hundsgemein,
ob dieser Ferkelei.

Überschall (Seitensprungsonett)

Ich lag in deinen weichen Sehnsuchtshügeln,
wie süß betäubt von deinem Weiberduft,
im Süden Leidenschaft, kaum mehr zu zügeln,
rang ich im tiefsten Busental nach Luft.

In heißem Übermut dich sanft zu bügeln,
mit praller Lust auf deine feuchte Gruft,
wuchs meinem Po ein Paar von Engelsflügeln,
und Lust auf deine zuckersüße Kluft.

Doch schlug im Hintergrund die Wohnungstüre,
nicht zu mit einem lauten Donnerknall?
Erschreckt, inmitten wirrer Liebeschwüre,

von jenem drohlich nahen Türenfall,
floh ich, kaum fertig mit der Ouvertüre,
aus deinem Duft, vor ihm, mit Überschall.

Einkaufsliste

Schatz, wir brauchen sicher Butter –
denk auch an Blumen für die Mutter,
Milch und Brot und Frühstücksflocken,
und für mich die Ringelsocken.

Schatz, wie war das mit den Eiern
und dem Sekt, um was zu feiern,
Zahncreme, Wein und Gummibärchen,
Klingen für die Wadenhärchen,

Fleisch, Reis, Nudeln und Kartoffeln,
sag, dir fehlen doch Pantoffeln,
und für mich ein Negligee,
für den Spaß im Separee.

Ach – die Erdbeern für die Stunden
nach dem Einkauf sollen munden,
drum schreib Sahne, süß, zum Sprühen
auf die Liste unsrer Mühen.

Und abends wenn die Pflicht getan
sprühn wir uns mit Sahne an,
naschen Beeren von uns beiden,
und sind wirklich zu beneiden…

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