Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Erregung

Nacht der Nächte

Das Mondlicht fällt wie Silberfäden
voll Neugier durch die Fensterläden.
Ich liege wach nach schwülen Träumen
die wirrend meinen Schlaf umsäumen,

seh weiß den Mond in deinen Haaren,
sich sanft mit deiner Schönheit paaren,
kann ohnehin, seit wir uns trafen,
vor Lust und Sehnsucht kaum noch schlafen.

Schon möcht ich deine Haare fassen
dich wecken und mich spüren lassen,
da seh ich wie des Mondes Strahlen
ein Bild auf deine Schläfen malen,

dir Stirn und Nase warm umschmeicheln,
wie sittsam deine Wangen streicheln,
bevor sie weiter ziehen müssen,
um flatternd deinen Hals zu küssen.

Ich lass den Mond noch mehr entdecken,
von dir, und würde dich gern wecken,
doch soll der Reiz und das Vergnügen,
dich anzusehn mir ganz genügen.

Wie Wogen an den grünen Küsten
bricht sich das Licht an deinen Brüsten,
bestreicht die Seiten und die Spitzen
als wolle es sie ganz besitzen,

fährt über deine roten Blüten
in reinen, stillen Liebesriten,
und scheint in schüchternem Verehren
die weichen Hügel zu begehren.

Die Strahlenküsse an den Rippen
sind zart, als zehrten dürstend Lippen
von deinen feuchten Gläserschätzen,
die kosend deine Haut benetzen,

und ziehn in stummen Prozessionen
in weiter südliche Regionen,
um deinen größten Schatz zu finden
und deine Süße zu ergründen.

Der Mond steht nun am Ziel der Reise
am Himmel hoch und streichelt weise,
im Bann des sehnlichsten Erwartens
die Früchte deines Apfelgartens.

Verzückt von dieser zärtlichen Etüde,
im Herzen wirr, doch friedvoll müde,
will ich dem Bild zum Abschied winken
und seufzend in die Kissen sinken,

da spüre ich in dir ein Regen,
ein leises, inneres Bewegen,
ein Seufzen dringt aus deinen Lungen,
so wie ein Laut von Engelszungen,

zu Fingern die beim Karten Malen,
geführt vom Weg der Silberstrahlen,
am Ort, wo deine Früchte sprießen,
sich mit dem Mond zusammenschließen.

Die Knospen deiner samtnen Brüste
verraten mir geheime Lüste,
als deine Hände flink, im Reigen,
dir deinen Weg zum Himmel zeigen.

Ich sehe deinen Bauch sich heben,
wie deine Kuppen zittrig beben,
dich lustvoll tanzend heiß verwöhnen
bis sie ihr Spiel berauschend krönen.

Dein Atem stockt, und zu den Seiten
seh ich die müden Diener gleiten,
die dein Begehr erlösend lenkten
und mir die Nacht der Nächte schenkten.

Des Tages erste Lichterblitze
schaun frech durch mein Lädenschlitze,
mich will der Schlaf, nach diesem Glühen,
nun endlich in die Arme ziehen.

Noch wach im ersten Sonnenschein,
möcht ich das helle Mondlicht sein –
da wachst Du auf und schaust zu mir
und strahlst: „Ich hab geträumt von dir…“

So schlecht

Auf der Seite liegen
Gesicht an Gesicht,
Bauch an Bauch,
Körper und Zungen
ineinander verschlungen
und in Dir sein,
tief, ganz tief
und spüren,
wie Du mich umfasst,
warm
weich
und feucht –

wie wir uns
nur ein wenig
bewegen
ganz dem Spüren
hingegeben
pulsierend –
Deinen Atem hören,
Dein leises Stöhnen,
wie es sich mit dem meinen
vermischt,
Dir dann
in die Augen schauen
und ihn fließen lassen
den glühenden Fluss
der Liebe

ist manchmal besser

als wildstoßend
schweratmend und nass
ekstatisch verwrungen,
und weltvergessen
die Welle der Lust
über uns zusammenbrechen
zu lassen
bis unsere Herzen
zu zerspringen scheinen –

als seien wir
Sportler
die beide glauben
die Goldmedaille
im Vögeln
verdient zu haben.

aber so schlecht
ist das bei Licht betrachtet
eigentlich auch nicht…

Bumm, Bumm, Bumm

Mein Herz schlägt laut und kräftig,
bumm, bumm, bumm, ganz aufgeregt,
mein Blut pulst schnell und heftig,
und meine Stimme ist belegt.

Geplagt von Unrast atme ich,
ungleichmäßig, abgehackt,
in meinem Bauch brummt’s fürchterlich,
mein Herz schlägt einen Trommeltakt.

Nur Du kannst mich erretten,
von sehnsuchtsüßem Seelentod,
willst Du Dich zu mir betten,
kommt mit Dir meine Welt ins Lot…

Auf ewig

Als ich deinem Atem lauschte,
dein weit entrücktes Beben sah,
mit dir sanft tastend Küsse tauschte,
und meine Seele Lust gebar,
die tief in meinem Herzen rauschte,

da rührte sich ich in dir ein Wollen,
es bot sich mir als Sehnen dar,
und forderte von mir ein Sollen,
so wie ein tiefes Donnergrollen,
das schon von fern bedrohlich war.

Ich ließ mich mit den Winden treiben,
sie zausten mir das feuchte Haar,
ich wollte mich in dir entleiben,
um lustvoll mir dir ganz und gar,
auf ewig dort im Sturm zu bleiben.

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