Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Schlagwort: Liebe (Seite 1 von 4)

Die alles entscheidende Frage

Der Mann, die Frau, wie sonderbar,
sie werden manches Mal ein Paar,
was ich doch ziemlich komisch find,
weil sie so sehr verschieden sind.

Der Mann trägt einen Wurmfortsatz,
die Frau hat einen Frauenschatz
und beide sind, wie wundervoll
recht kompatibel. Das ist toll.

Wenn da nur nicht die Liebe wär.
Sie macht es den Geschlechtern schwer:
Schon bald ist, was noch unten passt,
sich obenrum total verhasst.

Drum hör: Obwohl ich dich sehr mag,
will ich nur einen Werkvertrag,
befristet und mit Mehr-Option
bei steter Lust und Emotion.

Ich frage dich, geliebtes Weib,
bist Du mein süßer Zeitvertreib,
für eine festgelegte Frist,
nach der man wieder Single ist,

es sei denn, man kommt überein,
die Welt ist öde, ganz allein
und einigt sich auf noch mehr Zeit
am Tisch, im Bett, verliebt zu zweit?

So bitt ich dich um Herz und Hand,
um Geld und Busen und Verstand,
und hoffe Du bist immer da
für mich. Dann sag vernehmlich „Ja“.

Deinem Duft

Deinem DuftWie könnte ich den Zauber fliehen,
den Du auf meine Tage legst,
kann mich dem Wunder nicht entziehen,
mit dem Du meine Welt bewegst.

Zu Hause steh ich vor dem Spiegel
und frage mich die ganze Zeit,
warum hab ich nur keine Flügel,
ist doch der Weg zu dir so weit.

Ich geh und schlage meinen Kragen
nach oben in der kalten Luft,
so lang mich meine Füße tragen
folg ich im Dunkel deinem Duft.

Ohne dich

Ohne dichBin ohne dich ein Himmel ohne Sterne.
Ich bin ein Körper, der sein Herz vermisst.
Du bist mein Licht, doch leuchtest in der Ferne,
in einer Welt, die mir verschlossen ist.

Bin wie ein Ozean, der ohne Leben
zu einem sinnentleerten Wasser wird,
bin eine Seele, die in dem Bestreben,
dich zu berühren durch ihr Dasein irrt.

Ich bin dir nah in meinem tiefsten Sehnen,
dich sanft zu streicheln, bleibt mir nur das Wort,
die Zeit allein scheint sich ins Nichts zu dehnen,
drum küss ich dich im Traum an jenem Ort.

Mit der Zeit

Wenn Du jetzt gehst, zerspringt das All in abertausend Stücke,
die Sterne stürzen sterbend aus dem Schwarz der warmen Nacht,
zerschellen klirrend auf den letzten Metern unsrer Brücke,
ich falle kopflos, wie aus einem Fiebertraum erwacht.

Das Bodenlose scheint mir letzte Heimat ohne Seele
in der ich jetzt und alle Ewigkeit gefangen bin.
Der Durst nach deiner Nähe brennt wie Feuer in der Kehle,
die Lust auf deine Haut vernebelt traurig meinen Sinn.

Ich spür den Aufschlag nicht auf diesem Ozean der Scherben,
bin fast betäubt vom Schmerz, der wie ein Sturmwind in mir tost,
kann ohne dich nicht leben und will ohne dich nicht sterben,
find weder Linderung noch irgendeine Form von Trost.

Ich schließe meine Augen, seh dein Lachen und ich träume,
Du wärst bei mir mit deiner uferlosen Zärtlichkeit,
durchstreif auf Strernensplitterböden suchend leere Räume,
doch finde nur Gedanken, die verblassen mit der Zeit.

Nie mehr

Nun keimt in mir, was ich schon lange heimlich spüre,
von dem ich niemals glaubte, dass es wirklich lebt.
Doch ist so stark, was durch dein Dasein aus mir strebt,
dass ich mein Leben seither lächelnd anders führe.

Du kamst in jener Nacht und tratst durch meine Türe,
Ich war beseelt, von deiner Schönheit ganz durchwebt.
Nun fühl ich, wie mein Herz erschüttert ist und bebt,
Wenn ich dein ganzes Du mit meinem Ich berühre.

Ich weiß genau, dass in den achtzig Jahren Leben
Das Glück oft kommt und wieder mit dem Wind verweht,
Dass all die schönen Dinge viel zu schnell entschweben,

Wenn man durch Angst entmutigt vor dem Wunder steht.
Drum glaube mir, ich kann und will dir alles geben
Damit die Liebe zwischen uns nie mehr vergeht.

Magellan

Dein Haar liegt schwarz in einem Meer von Kissen
Es treibt im gleißend hellen Ozean.
Mich ruft die See, ich will die Klüver hissen,
Beseelt wie ein verwirrter Magellan.

Wohlan! ich steige in die vollen Segel,
Lass warmen Wind um meine Nase wehn,
Mein Kurs folgt keiner festgelegten Regel,
Will nur am Ziel in deine Augen sehn.

„Wo bleibst Du?“, höre ich die Wellen säuseln,
Dein Name schreibt sich sanft ins Himmelblau,
Ich seh dein Bild in Laken, die sich kräuseln,
Wenn ich betört ins Weiß der Wellen schau.

Da wachst Du auf und lächelst warm verschlafen.
Du lädst mich ein: „Komm her, ich bin dein Hafen!“

Silberschatten

Du schälst dich leuchtend aus den fern gemalten Silberschatten,
da wo mein Blick sich bündelt und mein Ich sich neubesinnt,
am Horizont von Träumen, die sich stets zerschlagen hatten,
im Sand des Lebens, der zu schnell durch Menschenhände rinnt.

So wie ein Fenster öffnet sich mein Herz, schlägt endlich freier,
die Trutzburg um mein Selbst zerfällt zu buntem Blütenstaub.
Er schwebt zu Boden wie ein sanft gewebter Hoffnungsschleier,
zu Sinn vermählt mit Humus aus verwelktem Espenlaub.

Mein Blick verschmilzt mit deinen weich umrissenen Konturen,
die Nase bebt, belebt vom Federschwung in deinem Haar,
ich lese hinter dir aus in den Sand geprägten Spuren,
dass jeder Schritt ganz sorgsam zu mir hingeflüstert war.

Schon hast Du einen Fuß und eine Hand in meinem Leben,
Dein Duft und deine klare Stimme sind schon ganz bei mir,
ich zieh dich an mich, um dich niemals wieder herzugeben,
umarme dich und sag: „Bleib, wenn Du magst für immer hier…“

klassisches Liebesgedicht

A a a a a a a Herz
o o o o o o o leben
a a a a a a a Schmerz
o o o o o o o beben.
 
A a a a a a a Glück
o o o o o o o spüren
a a a a a a a zurück
o o o o o o o führen.
 
A a a a a a a mild
o o o o o o o Liebe
a a a a a a a wild
o o o o o o o Triebe.
 
A a a a a a a hart
o o o o o o o müssen
a a a a a a a zart
o o o o o o o küssen.
 
A a a a a a a mich
o o o o o o o nimmer
a a a a a a a dich
o o o o o o o immer.  

Vor dem Telefon

Warum nur quälen wir uns derart mit der Liebe,
wieso tun wir uns damit so unendlich schwer?
Liegt’s an den Genen, an der Umwelt? Sind’s die Triebe?
Ich weiß es nicht, mir fehlt ein Anhaltspunkt bisher.

Was braucht es denn viel mehr, als zwei verwandte Seelen,
Begehren, das Gespräch, Behut- und Achtsamkeit?
Wieso scheint, wenn schon alles da ist, was zu fehlen?
Wird man zu anspruchsvoll und schwierig mit der Zeit?

Ich wünschte, jemand gäbe Antwort auf die Fragen,
ich quäle mich, und während kostbar Zeit verrinnt,
bedaure ich mein Schicksal, hör nicht auf zu klagen,
statt drum zu kämpfen, dass wir wieder glücklich sind.

Ein Anruf nur, ein Wort, ein Zeichen von Vertrauen,
der feste Glaube, durch die Liebe wird es gut,
doch meine fremde Hand kann immer nur zerhauen,
zum Bauen fehlt es ihr an Kraft und mir an Mut.

Verflixt, verflucht, ich kann es immer noch nicht fassen.
Blockiert durch eine Art von lächerlichem Stolz,
kann ich den sturen Groll in mir nicht fallen lassen,
sitz hier gelähmt, wie ein geschnitzter Troll aus Holz.

Was bringt es, wenn ich weiter zaudere und zage,
ich bin nicht Maulwurf oder Maus, ich bin ein Mann!
Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich sage:
„Ich liebe dich. Es tut mir Leid.“ Ich ruf jetzt an!

Ziellos

Was Du kannst, das willst Du nicht,
was Du willst, das kannst Du nicht.
Was Du musst, soll ganz allein
Inhalt Deines Lebens sein.

Was Du suchst, das kriegst Du nicht,
was Du kriegst, das suchst Du nicht.
All die Dinge, die Du hast,
sind statt Freude, Dir nur Last.

Was Du liebst, das mag Dich nicht,
was Dich mag, das liebst Du nicht,
bis Du Dir ganz sicher bist,
dass Dein Glück unmöglich ist.

Sterben willst Du jetzt noch nicht,
Leben kannst Du scheinbar nicht.
Ziellos fährt Dein Lebensboot,
denn des Käptns Herz ist tot.

Hoffnungsscheite

Ich sah in dir die Hoffnungsscheite,
das letzte Zündholz und die sommerwarme Nacht.
Doch erst, als ich mich von dem Bild,
und dich von seiner Last befreite,
hast Du mit mir das Feuer unsres Glücks entfacht.

Reisefieber

Hab Reisefieber, seit ich dich getroffen,
ich schnür mein Bündlein, doch mein Ziel ist offen.
Ich packe pfeifend meine Siebensachen,
Geduld, Begehren, Kraft und Mut, mein Lachen,
Vertrauen, Lust und Liebe ohne Schranken.
Ach, das sind acht? Ich will dem Schicksal danken,
und wär am Ende wirklich nicht verwundert,
fänd ich, bevor der Koffer voll ist, hundert.

« Ältere Beiträge

© 2024 Terrabella

Theme von Anders NorénHoch ↑