Warum nur quälen wir uns derart mit der Liebe,
wieso tun wir uns damit so unendlich schwer?
Liegt’s an den Genen, an der Umwelt? Sind’s die Triebe?
Ich weiß es nicht, mir fehlt ein Anhaltspunkt bisher.

Was braucht es denn viel mehr, als zwei verwandte Seelen,
Begehren, das Gespräch, Behut- und Achtsamkeit?
Wieso scheint, wenn schon alles da ist, was zu fehlen?
Wird man zu anspruchsvoll und schwierig mit der Zeit?

Ich wünschte, jemand gäbe Antwort auf die Fragen,
ich quäle mich, und während kostbar Zeit verrinnt,
bedaure ich mein Schicksal, hör nicht auf zu klagen,
statt drum zu kämpfen, dass wir wieder glücklich sind.

Ein Anruf nur, ein Wort, ein Zeichen von Vertrauen,
der feste Glaube, durch die Liebe wird es gut,
doch meine fremde Hand kann immer nur zerhauen,
zum Bauen fehlt es ihr an Kraft und mir an Mut.

Verflixt, verflucht, ich kann es immer noch nicht fassen.
Blockiert durch eine Art von lächerlichem Stolz,
kann ich den sturen Groll in mir nicht fallen lassen,
sitz hier gelähmt, wie ein geschnitzter Troll aus Holz.

Was bringt es, wenn ich weiter zaudere und zage,
ich bin nicht Maulwurf oder Maus, ich bin ein Mann!
Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich sage:
„Ich liebe dich. Es tut mir Leid.“ Ich ruf jetzt an!