Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Im Traum

An meiner Wand, dies eine Haar,
Dein Duft hängt zart im Zwischenraum,
In dem dein Atem Lust gebar
Und deine Lust mir einen Traum.

Ich schmecke noch den letzten Kuss,
Mir brennt dein Blick noch auf der Haut,
Mir noch im Ohr – dein Reissverschluss
Dein Seufzer und der süße Laut,

Als ich, als sei es ein Versehn
Mit einer Drehung meiner Hand
Bestimmt, doch sanft und erogen
Den Weg in deine Sänfte fand.

Du zogst, ich schob, Du zogst mich mehr,
Ich schob, Du zogst – mit einen Mal
Brach meine letzte Gegenwehr.
Ich schob, Du zogst, dies Ritual

Es zog – sich hin. Bis irgendwann
Wir zwei entgrenzt und uferlos,
Was ich kaummehr erinnern kann,
Dein Du, mein Ich in deinem Schoß

Verschwammen. Als die Woge kam
Da waren wir wohl lange schon,
Obwohl zu zweit nur, polygam,
In dieser fremden Dimension.

Als Du dann gingst, blieb da dies Haar,
Dein Duft, so zart im Zwischenraum,
In dem ich eben glücklich war
Mit dir, mein Traum im Traum im Traum.

1 Kommentar

  1. finbarsgift

    klasse, thomas, habe sehr geschmunzelt beim lesen
    und immer mehr gen höhepunkt des gedichts und davor
    auch schon das „es zog – sich hin“
    *hoho* klasse!
    lg vom lu

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