Der Morgen naht. Mir mischt sich in die Atemzüge
der neue Tag. Er quillt in harten Dämmerschüben
durch das Skelettgeäst der kahlen Bäume
und fräst sich in die letzten müden
fieberschweren Halbschlafträume.

Im Innenauge spielt ein Film aus frühen Jahren,
als wir beseelt von Neugier in den Wiesen saßen.
Die Leinwandlider flackern. Die Pupille
rast wie ein Formel-1-Rennwagen
röhrend durch die Angst der Stille.

Am grauen Himmel quietschen abgewrackte Geigen.
Verschlafne Seelen, die zum Tagwerk eilen,
sehn einen Sternenspiegel der zersplittert,
wie ne kaputte Windschutzscheibe
blind im faden Äther zittert.

Ich wache auf. Die Sonne presst sich durch die Läden.
Ihr fahles Licht zerfällt im Wundsee meiner Tränen
ins Spektrum, und ein blasser Regenbogen
steht stumm im Raum. An Puppendrähten
werde ich ins Nichts gezogen.