Die Zeit zu fassen, wird dem Geist wohl stets misslingen,
uns ist sie Äther im, und Band zum Jetzt und Hier,
sie ist verwoben in uns Menschen und den Dingen,
wie auch das Ding und wir sind fest verknüpft in ihr.

Es misst die Uhr nichts sonst, als nur den Gang von Zeigern
auf einer sturen Reise um ein Ziffernblatt,
doch hilft ihr nicht, auch wenn sie ihr den Dienst verweigern,
dass auch die Uhr ihr Alter und ihr Ende hat.

So sind wir alle in den viel zu knappen Tagen,
wie jedes Wesen in der äußeren Natur,
von gleicher, aber dennoch eig’ner Zeit getragen
und jedes Tun ist wie das Ticken einer Uhr.

Mal fließt die Zeit wie zähe Lava schwerer Stunden,
mal jagt sie wie im Falkenflug beschwingt ins Nichts,
dann dehnen zu Äonen sich uns Schmerzsekunden,
und mancher Tag vergeht im Flackern eines Lichts.

Was wären wir, erlöst von jener letzten Grenze,
wie wär der Wert des Daseins, wenn man ewig lebt?
Wo läg der Sinn des Lebens, ohne jene Gänze,
nach der man angesichts des Neins im Ende strebt?

Ein heller Blitz im Schwarz der Nacht ist unser Leben,
der Bauch der Mutter und die Erde sind sein Schoß,
lebt man die Zeit als Auftrag und Geschenk gegeben,
lässt man im Abschied traurig, aber friedlich los…