Gedichte gegen das Alltagsgrau...

Kategorie: Erotisches (Seite 3 von 4)

Erotische Gedichte

Abgesang

Liebster, Du lässt mich erröten,
mir schmeckt dein Kuss nach Lüsternheit.
Ist uns das wirklich schon vonnöten?
Lass mir doch bitte etwas Zeit.

Fingerspiele an den Hüften,
welch Anschlag auf die Sittlichkeit.
Du willst schon mein Geheimnis lüften?
Dazu bin ich wohl nicht bereit.

Zarte Küsse auf den Hügeln,
die Hand an meiner Weiblichkeit –
wie kann ich dein Verlangen zügeln?
Mein Leib ist noch nicht eingeweiht.

Zwischen meinen weißen Schenkeln
keimt bittersüße Feuchtigkeit.
Erhitzt spür ich mich zitternd kränkeln,
doch Du bist nah, ein Arzt ist weit.

Heile mich von meinen Qualen.
und schenk mir sicheres Geleit.
Ich will mit Lust und Eifer zahlen,
für Rücksicht und Geschicklichkeit.

Korallen

Ich stahl in deinem Tiefseegarten,
die schönste der Korallen,
sie schien mich sehnlich zu erwarten
und lockte mich kristallen.

Ich pflückte sie im Meeresleuchten,
entrang sie wilden Quallen
die ihr zum Schutz im Wasser fleuchten,
mich giftig zu umwallen.

Ich führte sie zu deinem Munde,
beim Sang der Nachtigallen,
kaum nach der ersten Schrecksekunde
sah ich dein Wohlgefallen.

Morgenaquarell

Auf deinen weichen Körper malt das frühe Licht
ein Aquarell von Sehnsucht und Begehren,
mag meine Welt, wenn es sich wärmend auf dir bricht,
pastellgefärbt von Zauberhand entschweren.

Dein Atem spielt mit einer Strähne im Gesicht,
ein Seufzen schürt das schüchtern mich Verzehren,
dich aus dem Traum zu wecken, wage ich noch nicht,
will nicht dies Bild durch meine Lust entehren.

Du schlägst die Augen auf und flutest meine Seele
mit Liebe, die mich jäh in einen Strudel reißt,
in tiefster Brust ein Wollen ohne Parallele,

das wie ein Feuersturm in meinen Venen kreist,
in den ich mich beherzt und resigniert befehle,
weil er, wenn ich mich füge, in den Himmel weist.

Im Eiscafe

Da sitzen wir nun beide,
ich schau dich schüchtern an,
doch schwör ich süße Eide,
Du denkst wie ich daran.

Beim Kreuzen unsrer Blicke,
fließt heiße Energie,
und kleine Missgeschicke,
sind Folge der Magie.

Der Kaffee will nicht schmecken,
das Eis schmilzt still dahin,
ich möchte daran lecken,
fast seh ich dich darin.

Den Kaffee an den Lippen,
dein Blick – Obsidian,
doch ich kann selbst nicht nippen,
ich zittre momentan.

Die Spitze deiner Zunge,
fährt sanft ins Eis hinein,
ich fühl mich wie ein Junge,
und will ein Löffel sein.

Ein Tropfen Stracciatella
stürzt dir ins Dekollete,
mein Herz tanzt Tarantella,
als ich es schmelzen seh.

Inmitten deiner Brüste,
ein kühler Fluss aus Eis,
in meiner Brust Gelüste,
darauf erhitzter Schweiß.

Mit einem Fingerstreichen,
nimmst Du den süßen Fund,
und steckst ihn wohl als Zeichen
für mich in deinen Mund.

Die Augen halb geschlossen,
saugst Du den Finger blank,
leckst weiter unverdrossen,
ich fühl mich schwach und krank.

Mein Bein spürt deine Zehen,
ich atme seufzend aus,
frag machtlos: „Ich will gehen.
Hast Du noch Eis zuhaus?“

Im Wind

Mein Sinn verliert sich jäh im Zauber deiner Farben,
dein Regenbogenlicht fängt meinen Blick,
dein Lächeln löst das harte Fruchtfleisch meiner Narben,
bannt altes Leid in Bernsteinperlen voller Glück.

Auf meiner Zungenspitze mischen sich Kristalle
aus Narbentränen und dem Salz von deiner Haut,
und tief legiert ein Strom geschmolzener Metalle,
der sich wie Lava brodelnd an den Schleusen staut.

Ein Sturm bricht los und all die Lust aus unsern Lungen
verdampft im heißen Regenvorhang des Monsuns.
Beim Tanz im Wind vom andern ganz und gar durchdrungen
verschmelzen wir im Tiegelauge des Taifuns.

Urlaub mit dir

Mit Dir an einem Sandstrand liegen,
und Dich mit zartem Kuss verführen,
das ist wie in den Himmel fliegen
und dort die weißen Wolken spüren…

Mein Streicheln, sanft in Deinen Haaren,
ein warmer Kuss auf Deinen Bauch
und alle Sorgen die da waren,
sind ein Gespinst aus feinem Rauch…

Die Hand auf Deinem weichen Rücken,
die Lippen heiß auf Deiner Haut,
ich spür voll Freude Dein Entzücken,
in jedem Atem, jedem Laut…

Die Zunge will zur fernen Küste,
die tief in Deinem Süden liegt,
liebkost die Knospen Deiner Brüste,
hat all die Zweifel lang besiegt…

Dein Bauch lockt mich mit Blütendüften,
schmeckt süß nach feinem Beerenwein,
und Deine lustvoll schönen Hüften,
sie laden mich zum Bleiben ein…

Du öffnest Deine letzte Pforte,
und gibst mir Dein Geheimnis preis,
Du bittest mich, ganz ohne Worte,
die ich aus Deinem Seufzen weiß…

Ich küsse Deine schöne Mitte,
genieß die glühend heiße Flut,
erhöre Deine leise Bitte,
mit sanften Kuppen in der Glut.

Dann höre ich in dir ein Beben,
ein machtvoll brodelnder Vulkan,
will Deine ganze Lust erleben,
so wie ein tosender Orkan…

Fühl‘ Dich in meinen Armen liegen,
kann tief in Deinen Augen sehen,
Du willst mit mir noch höher fliegen,
und immer weiter mit mir gehen…

Ambivalenz

Von deinen Lippen schmeckt die Nacht
nach Beeren, doch ich ahne,
im heißen Fleisch, das mich entfacht,
den Hauch von Knoblauchfahne.

An deinem zarten Schwanenhals
da atme ich Kamille,
vielleicht auch Schweiß, doch keinesfalls
Jasminduft und Vanille.

In deiner Wackelpeterbrust
vergrab ich meine Ohren,
hab dort, im Eifer meiner Lust
ein bisschen Schmalz verloren.

Aus deinem weichen Gluckerbauch
ertönen Gaskaskaden,
wenn ich in deinen Quellsee tauch
um still darin zu baden.

Ich liebe dich, so wie Du bist,
mit jedem unsrer Makel,
und alles, was da menschlich ist,
zerstört nicht mein Mirakel.

Nacht der Nächte

Das Mondlicht fällt wie Silberfäden
voll Neugier durch die Fensterläden.
Ich liege wach nach schwülen Träumen
die wirrend meinen Schlaf umsäumen,

seh weiß den Mond in deinen Haaren,
sich sanft mit deiner Schönheit paaren,
kann ohnehin, seit wir uns trafen,
vor Lust und Sehnsucht kaum noch schlafen.

Schon möcht ich deine Haare fassen
dich wecken und mich spüren lassen,
da seh ich wie des Mondes Strahlen
ein Bild auf deine Schläfen malen,

dir Stirn und Nase warm umschmeicheln,
wie sittsam deine Wangen streicheln,
bevor sie weiter ziehen müssen,
um flatternd deinen Hals zu küssen.

Ich lass den Mond noch mehr entdecken,
von dir, und würde dich gern wecken,
doch soll der Reiz und das Vergnügen,
dich anzusehn mir ganz genügen.

Wie Wogen an den grünen Küsten
bricht sich das Licht an deinen Brüsten,
bestreicht die Seiten und die Spitzen
als wolle es sie ganz besitzen,

fährt über deine roten Blüten
in reinen, stillen Liebesriten,
und scheint in schüchternem Verehren
die weichen Hügel zu begehren.

Die Strahlenküsse an den Rippen
sind zart, als zehrten dürstend Lippen
von deinen feuchten Gläserschätzen,
die kosend deine Haut benetzen,

und ziehn in stummen Prozessionen
in weiter südliche Regionen,
um deinen größten Schatz zu finden
und deine Süße zu ergründen.

Der Mond steht nun am Ziel der Reise
am Himmel hoch und streichelt weise,
im Bann des sehnlichsten Erwartens
die Früchte deines Apfelgartens.

Verzückt von dieser zärtlichen Etüde,
im Herzen wirr, doch friedvoll müde,
will ich dem Bild zum Abschied winken
und seufzend in die Kissen sinken,

da spüre ich in dir ein Regen,
ein leises, inneres Bewegen,
ein Seufzen dringt aus deinen Lungen,
so wie ein Laut von Engelszungen,

zu Fingern die beim Karten Malen,
geführt vom Weg der Silberstrahlen,
am Ort, wo deine Früchte sprießen,
sich mit dem Mond zusammenschließen.

Die Knospen deiner samtnen Brüste
verraten mir geheime Lüste,
als deine Hände flink, im Reigen,
dir deinen Weg zum Himmel zeigen.

Ich sehe deinen Bauch sich heben,
wie deine Kuppen zittrig beben,
dich lustvoll tanzend heiß verwöhnen
bis sie ihr Spiel berauschend krönen.

Dein Atem stockt, und zu den Seiten
seh ich die müden Diener gleiten,
die dein Begehr erlösend lenkten
und mir die Nacht der Nächte schenkten.

Des Tages erste Lichterblitze
schaun frech durch mein Lädenschlitze,
mich will der Schlaf, nach diesem Glühen,
nun endlich in die Arme ziehen.

Noch wach im ersten Sonnenschein,
möcht ich das helle Mondlicht sein –
da wachst Du auf und schaust zu mir
und strahlst: „Ich hab geträumt von dir…“

Essenzen

Wie schmecken deine Küsse wild,
nach köstlichen Essenzen,
dein Duft ist würzig und doch mild,
voll feiner Ingredienzen.

Was sacht uns in die Lust verwebt,
ist wie ein weiches Blatt,
das zwischen uns zu Boden schwebt
und feine Härchen hat.

Dein Blick verschleiert, feucht dein Haar,
wirkst Du so weit entrückt
und dennoch ganz unfassbar nah,
dass es mich fast erdrückt.

Das Wasser spielt um deine Brust,
es dampft, es perlt und fließt,
bis unbezähmbar heiße Lust,
sich in mein Sein ergießt.

Im Kuss verbunden drehe ich,
dich tief erregt und stumm,
mit sanftem Druck, nicht zögerlich
den Atem schwer, herum.

Vom Nacken strömt der warme Strahl,
befreit und ungezähmt,
verlockend glitzernd in dein Tal,
mein Herz scheint wie gelähmt.

Du beugst Dich fügsam, ohne Zwang,
und zeigst mir, Du bist mein,
folgst still dem ungestillten Drang
und lädst mich zu dir ein.

Ich führe dich, in dir versenkt,
durch unser süßes Spiel,
in Liebe eins, von Lust gelenkt
gelangen wir ins Ziel.

Du drehst dich zu mir, schaust mich an,
suchst meinen warmen Kuss,
ich zieh dich ganz zu mir heran,
weil ich dir nah sein muss.

Jetzt schmecken deine Küsse mild,
voll süßer Ingredienzien,
doch ist dein Duft, jetzt voll und wild,
aus würzigen Essenzen.

Mehrstromland

Ein Samtgeflecht von weichen Grannen
ummoost dein Tal der Fruchtbarkeit,
durch das einst warme Bäche rannen,
wie Tränen der Glückseligkeit.

Ich wollte mich auf ewig laben,
in deinem wilden Mehrstromland,
mich tief ins süße Früchtfleisch graben,
das ich so satt und saftig fand.

Mir war das Schicksal nicht gesonnen,
der Herbst kam schnell und gnadenlos,
zwang mich zum Abschied aus den Wonnen
in deinem zarten Sehnsuchtsschoß.

Ich denk noch oft an deine Früchte
die ich noch voller Pracht verließ,
spür traurig, wie ich seufzend flüchte,
im Traum zurück ins Paradies.

So schlecht

Auf der Seite liegen
Gesicht an Gesicht,
Bauch an Bauch,
Körper und Zungen
ineinander verschlungen
und in Dir sein,
tief, ganz tief
und spüren,
wie Du mich umfasst,
warm
weich
und feucht –

wie wir uns
nur ein wenig
bewegen
ganz dem Spüren
hingegeben
pulsierend –
Deinen Atem hören,
Dein leises Stöhnen,
wie es sich mit dem meinen
vermischt,
Dir dann
in die Augen schauen
und ihn fließen lassen
den glühenden Fluss
der Liebe

ist manchmal besser

als wildstoßend
schweratmend und nass
ekstatisch verwrungen,
und weltvergessen
die Welle der Lust
über uns zusammenbrechen
zu lassen
bis unsere Herzen
zu zerspringen scheinen –

als seien wir
Sportler
die beide glauben
die Goldmedaille
im Vögeln
verdient zu haben.

aber so schlecht
ist das bei Licht betrachtet
eigentlich auch nicht…

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